Berlin

Promis trommeln für Pflegeberufe

Weil in der Hauptstadt immer mehr Pflegekräfte fehlen, startet der Senat eine groß angelegte Werbeoffensive. Prominente Berliner machen mit, professionell geschminkt und optisch um Jahrzehnte gealtert.

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Sieht ganz schön alt aus: Der frühere Weltklasse-Handballer Stefan Kretzschmar (41) gehört zu den Gesichtern der Werbekampagne.

Sieht ganz schön alt aus: Der frühere Weltklasse-Handballer Stefan Kretzschmar (41) gehört zu den Gesichtern der Werbekampagne.

© Senat Berlin

BERLIN. Was haben Désirée Nick, Ingo Appelt, Ross Antony und Stefan Kretzschmar gemeinsam? Die vier Berliner Promis sehen ganz schön alt aus - jedenfalls im Rahmen der neuen Kampagne "Gepflegt in die Zukunft". Die Motive sind ab sofort auf fast 600 Werbeflächen in ganz Berlin zu sehen.

Mit der Kampagne will das Land Berlin für eine Tätigkeit in der Altenpflege werben. Berlin ist damit nach eigenen Angaben das erste Bundesland, das die 2012 beschlossene "Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege 2012-2015" von Bund, Ländern und Verbänden umsetzt.

In der Vereinbarung haben sich die Vertragspartner verpflichtet, die gesellschaftliche Bedeutung des Berufsfeldes Altenpflege durch intensive Öffentlichkeitsarbeit zu fördern.

"Altenpflege ist ein Beruf, der gesellschaftlich immer wichtiger wird", sagte Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) zum Kampagnenstart. Er erhofft, dass die Kampagne den Altenpflegeberuf ins Gespräch bringt und Auszubildende und Umschüler motiviert, den Beruf zu ergreifen.

Bis 2030 wird es in der Hauptstadt nach Czajas Angaben fast doppelt so viele über 80-Jährige geben wie heute. 170.000 Berliner werden dann pflegebedürftig sein. Jetzt sind es rund 115.000.

Die Kampagne wird auch von der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege Berlin unterstützt. Liga-Chef Martin Matz forderte mehr Anerkennung, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine höhere Wertschätzung für Menschen in der Altenpflege.

Neben den Plakaten ist die Webseite www.berlin.de/gepflegt-in-die-zukunft/ Bestandteil der Kampagne. Dort gibt es Informationen zu Ausbildungs- und Fördermöglichkeiten, eine Liste mit Aus- und Weiterbildungsstätten und wichtige Termine, Zahlen und Fakten rund um das Thema "Altenpflege".

Geplant sind außerdem Auftritte bei Veranstaltungen, zum Beispiel beim Christopher Street Day und am Fernsehturm am Alexanderplatz. Dabei ermöglicht ein sogenannter Age-O-Mat den Besuchern, es den Prominenten gleich zu tun. Das Werkzeug simuliert eine digitale Alterung auf etwa 80 Jahre. (ami)

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