„ÄrzteTag“-Podcast

Warum gab es Störungen beim E-Rezept, Herr Neumann von der gematik?

Es hakt in den ersten Tagen des E-Rezepts als Pflichtanwendung. Doch an vielen Stellen funktioniert es auch. Hannes Neumann, Produktmanager der gematik, nimmt im „ÄrzteTag“-Podcast Stellung.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:
Hannes Neumann

Hannes Neumann, Produktmanager E-Rezept bei der gematik, der Betriebsgesellschaft der Telematikinfrastruktur

© Porträt: gematik | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

1,3 Millionen ausgestellte E-Rezepte am ersten Arbeitstag des Jahres: Die Bilanz könnte trotz gemeldeter Störungen gleich zum Jahreswechsel schlechter aussehen, meint Hannes Neumann, Produktmanager der gematik für das E-Rezept. Im „ÄrzteTag“-Podcast räumt Neumann Probleme mit der neuen Pflichtanwendung in den ersten Tagen ein. Die Kommunikation der ersten Störungen sei nicht gut gelaufen, und die technischen Probleme selbst seien ebenfalls unglücklich gleich beim Start.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Podigee Um mit Inhalten aus Podigee und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

So betreffe die gemeldete Störung beim Einlösen der E-Rezepte für die E-Rezept-Apps der IKK-, BKK- und DAK- sowie am folgenden Tag auch der AOK-Versicherten lediglich diejenigen, die bereits eine elektronische Identität von ihrer Kasse bekommen haben. Und das sei deutschlandweit eine dreistellige Anzahl von Versicherten, so Neumann.

Orga-Aufwand in der Praxis sinkt

Er räumt ein, dass in den Praxen aktuell viel Aufwand dadurch entsteht, dass die Patienten über die neue Anwendung zu wenig aufgeklärt worden seien von ihren Krankenkassen. Und er sagt, dass er nicht glücklich darüber ist, dass die neue Anwendung vom Gesetzgeber sanktionsbewehrt ist. Viel besser wäre es, wenn neue Anwendungen deshalb genutzt werden, weil sie in der Praxis und den Patienten Mehrwert bieten.

Lesen sie auch

Das aber sei beim E-Rezept durchaus der Fall, so Neumann weiter. So müssten Patienten nach einer Videosprechstunde dank des E-Rezepts nicht noch extra in die Praxis kommen, um das Rezept abzuholen. Auch der Aufwand am Praxisempfang reduziere sich, wenn weniger Patienten nur kommen, „um Papier abzuholen“.

Neumann nimmt auch Stellung zu anderen technischen Problemen, die zuletzt aufgetreten sind im Zusammenhang mit dem E-Rezept, etwa zu den Ausfällen der TI beim Einlösen der E-Rezepte über das Stecken der Gesundheitskarte in der Apotheke. Oder zur teilweise nicht korrekten Berufsbezeichnung.

E-Rezept gleich unterschreiben, eAU hat mehr Zeit

Auch den Vorwurf, dass Patienten schneller zu Fuß in der Apotheke seien als das E-Rezept via Datenleitung lässt der E-Rezept-Produktmanager nicht auf sich sitzen: In allen Fällen, die die gematik untersucht habe, stehe dahinter ein falscher Umgang in der Praxis mit der Signatur. Bei der eAU sei es anders als beim E-Rezept, betont Neumann: „In einer akuten Behandlungssituation muss der Arzt oder die Ärztin das E-Rezept direkt digital unterschreiben, sonst geht es nicht auf den Server.“

Lesen sie auch

Hier sei ein anderer Arbeitsablauf in der Praxis erforderlich als bei der Unterschrift unter die eAU, die am Tag anfallen: Diese sei nicht zeitkritisch – anders als das E-Rezept für einen Patienten, der seine Arznei direkt abholen will. (Dauer: 42:24 Minuten)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Symptome richtig deuten

Akute Bauchschmerzen: 14 Anzeichen für eine ernste Erkrankung

Hinweis auf saisonabhängige Wirksamkeit

Die beste Jahreszeit für eine Krebsimmuntherapie

Lesetipps
Notaufnahmen in Krankenhäusern sollen von Vertragsärzten unterstützt werden. Das sieht die Notfallreform der Ampel vor.

© Caiaimage/Robert Daly / Getty Images / iStock

Update

Notfallreform erreicht Bundestag

TK-Chef Jens Baas warnt vor Schlupflöchern in der Notfallversorgung

Dr. Norbert Smetak, Christine Neumann-Grutzeck und Dr. Kevin Schulte

© Phil Dera

Wiedergewählte BDI-Spitze im Interview

BDI-Präsidium: Ohne die Entbudgetierung kippt die Versorgung