„ÄrzteTag“-Podcast

Stehen wir vor einer großen Finanzkrise des Krankenkassen-Systems, Herr Storm?

Die dramatisch gestiegenen Defizite in der gesetzlichen Krankenversicherung könnten viele Krankenkassen an den Rand der Zahlungsunfähigkeit bringen. Welche Konsequenzen drohen, erläutert Andreas Storm, Chef der DAK-Gesundheit im „ÄrzteTag“-Podcast.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

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Der Schätzerkreis hat noch im Oktober ein Defizit in der Gesetzlichen Krankenversicherung in Höhe von 4,9 Milliarden Euro für 2024 vorhergesagt. Nach den aktuellen Zahlen wird jetzt ein Fehlbetrag von mehr als sechs Milliarden Euro erwartet. Und noch im Februar könnten rückwirkend Entscheidungen für Krankenhäuser gefällt werden, die zu einer weiteren Belastung der Krankenkassen in Höhe von einer Milliarde Euro für das vergangene Jahr führen könnten.

Welche Konsequenzen die Schieflage der Kassenfinanzen für das Gesundheitssystem haben könnte, erläutert der Vorsitzende der DAK Gesundheit Andreas Storm im „ÄrzteTag“-Podcast. Storm befürchtet einen „Domino-Effekt“, wenn einzelne Krankenkassen in die Zahlungsunfähigkeit rutschen sollten, der das ganze System gefährden könnte. Im Gespräch erklärt er, worin die Analogie zur Bankenkrise 2008/2009 liegen könnte. Auch zur nicht weniger dramatischen Lage in der Pflegeversicherung äußert sich Storm im Gespräch.

Der Kassenchef fordert von der künftigen Bundesregierung ein Sofortprogramm für die Gesetzliche Krankenversicherung, damit eine Systemkrise verhindert wird. Er warnt insbesondere auch davor, die Finanzierung der Krankenhausreform über den Transformationsfonds zur Hälfte den Krankenkassen aufzubürden. Diverse Gutachten hätten die Verfassungsmäßigkeit eines solchen Vorgehens verneint, so Storm. Die Konsequenz könnte sein, dass „vielleicht 2028“ das Bundesverfassungsgericht rückwirkend die gesamte Krankenhausreform kippen könnte. Wie ein solches „Desaster“ zu verhindern wäre, erläutert der Kassenchef im Podcast-Gespräch.

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