„ÄrzteTag“-Podcast

Warum bringt eine Regionalisierung der Versorgung das Gesundheitswesen voran, Frau Hempen?

Vier Verbände unter Federführung des BMC fordern in einem Positionspapier eine stärkere Regionalisierung des Gesundheitswesens. Im „ÄrzteTag“-Podcast erläutert Netzvertreterin Annette Hempen, worauf es den Initiatoren ankommt.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:
Annette Hempen, stellvertretende Vorsitzende im AdA – Bundesverband der Arzt-, Praxis- und Gesundheitsnetze und Geschäftsführerin des Arztnetzes Medizin und Mehr in Bünde/Westfalen.

Annette Hempen, stellvertretende Vorsitzende im AdA – Bundesverband der Arzt-, Praxis- und Gesundheitsnetze und Geschäftsführerin des Arztnetzes Medizin und Mehr in Bünde/Westfalen.

© Porträt: atelier pfleiderer- FOTOGRAFIE | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

Die Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag vorgenommen, die Gestaltungsfreiheit der Gesundheitsversorgung in den Regionen zu stärken. Wie Gesundheitsminister Karl Lauterbach das Vorhaben angehen könnte, hat vor Kurzem der Bundesverband Managed Care (BMC) in einem Positionspapier erarbeitet. Dem BMC schwebt vor, über die Regionalisierung den Reformstau von unten aufzulösen.

An dem Positionspapier haben auch der AdA – Bundesverband der Arzt-, Praxis- und Gesundheitsnetze sowie die Deutsche Gesellschaft für Integrierte Versorgung im Gesundheitswesen (DGIV) sowie das Netzwerk Deutsche GesundheitsRegionen e.V. (NDGR) mitgewirkt.

Wie die Umstrukturierung der Versorgung in den Regionen ablaufen könnte, erläutert im „ÄrzteTag“-Podcast Annette Hempen, stellvertretende Vorsitzende im AdA Bundesverband und Geschäftsführerin des Arztnetzes Medizin und Mehr in Bünde/Westfalen. Ausgangspunkt für eine Reform in Richtung Regionalisierung wäre laut Hempen ein Zielbild, wie das Gesundheitswesen in Zukunft regionaler funktionieren sollte.

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Dazu gehört für die Autoren des Positionspapiers ein höheres Gewicht von Prävention, eine Stärkung der Gesundheitskompetenz der Patienten – und eben auch, dass regionale Besonderheiten bei der Versorgung mehr als bisher berücksichtigt werden. „Ein bundesweites ‚One-Fits-All‘ wird es nicht geben“, sagt Hempen im Gespräch, zu unterschiedlich seien die Voraussetzungen für die Versorgung in ländlichen Gebieten, in Ballungsräumen und in kleineren Städten.

Hempen fordert für diesen „Bottom-up-Ansatz“ der Regionalisierung, dass vorhandene Strukturen genutzt werden sollten und nicht erst neue etabliert werden, an die sich die Patienten zunächst wieder gewöhnen müssten. Dafür müssten Ressourcen anhand des regionalen Bedarfs und der Möglichkeiten besser verteilt werden, zusätzliches Geld müsse nicht fließen.

Organisiert werden müsste die neue Struktur von den Akteuren vor Ort, also Ärztinnen und Ärzten, anderen Heilberuflern, Kliniken, Kostenträgern und Kommunen, die – mit größerer Vertragsfreiheit ausgestattet als bisher – eng miteinander zusammenarbeiten würden.

Im Podcast definiert Annette Hempen, was die Autoren des Positionspapiers überhaupt unter einer Region verstehen, sie geht darauf ein, wieso das föderale System in Deutschland vielleicht doch gar nicht so schlecht ist, wie eine neue Vertragsfreiheit für die Regionen genutzt werden könnte, was der Ausgangspunkt für eine regionalisierte Struktur werden könnte und warum sich zum Beispiel Kommunen und Arztnetze auf den Wechsel hin zu einer regionalisierten Struktur schon jetzt vorbereiten sollten. Auch die berufsrechtlichen und strafrechtlichen Hürden für eine engere Zusammenarbeit der Akteure vor Ort spricht Hempen im Gespräch an (Dauer: 21:33 Minuten).

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