21 Experten in Bonn verwalten den Gesundheitsfonds

Er wird einer der größten Geldtöpfe der Republik sein - und für Ärzte auch die wichtigste Honorarquelle: der Gesundheitsfonds.

Von Bülent Erdogan Veröffentlicht:
21 BVA-Mitarbeiter verwalten das "bürokratische Monster".

21 BVA-Mitarbeiter verwalten das "bürokratische Monster".

© Foto: Wolfgang Burat

Aus der bis heute umstrittenen Inkassostelle fließen ab dem kommenden Jahr rund 167 Milliarden Euro an die Kassen und von dort in die vertragsärztliche und stationäre Versorgung der rund 70 Millionen gesetzlich Krankenversicherten.

21 Mitarbeiter des Bundesversicherungsamts werden in wenigen Wochen von Bonn aus das Geld von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Steuerzahlern nach einem speziellen Schlüssel an die bundesweit noch 216 Kassen verteilen. Eigens dafür stellte die Behörde 15 zusätzliche Kräfte ein.

Die große Aufgabe erfordert offenbar eine breite Streuung der beruflichen Kompetenz: Drei Juristen, drei Wirtschaftswissenschaftler, ein Pharmazeut, ein Mitarbeiter mit einem Abschluss sowohl in Pharmazie und der Wirtschaftswissenschaft, zwei DV-Programmierer, neun Mitarbeiter mit diversen Fachhochschulabschlüssen sowie eine Bürosachbearbeiterin sollen den Fonds reibungslos abwickeln. Nummer 21 im "bürokratischen Monster" ist ein Mediziner. Das Budget der Abteilung beträgt zwei Millionen Euro.

Der Einzug des Löwenanteils der anfangs rund 167 Milliarden Euro erfolgt weiter über die Kassen. An sie überweisen die Arbeitgeber ihren Anteil des GKV-Beitrags sowie den des Arbeitnehmers. Die jeweilige Kasse des Arbeitnehmers gibt das Geld sofort an den Fonds weiter.

Der zahlt monatlich an mehreren Terminen Geld zurück, und zwar eine Grundpauschale nach Alter, Geschlecht und Erwerbsstatus sowie Zuschüsse für 80 definierte Krankheiten. Für Rentner und Arbeitslose zahlt der Bund direkt in den Fonds ein. Zudem unterstützt er die GKV 2009 mit vier Milliarden Euro aus Steuermitteln.

Ab dem Jahr 2011 kann der Arbeitgeber eine Kasse auswählen, an die er die Beiträge aller seiner Arbeitnehmer abführen will, und zwar unabhängig davon, bei welcher Kasse diese gerade versichert sind.

Lesen Sie dazu auch: Kassen starten mit Rekord-Liquidität in den Fonds Arzneimittel: "Da fällt mir spontan ein Sparpaket ein"

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gemeinsamen Bundesausschusses

Neues Screening bei Neugeborenen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Habemus GKV-Finanzloch – und nun, Michael Hubmann?

Lesetipps
Eine Frau, die unter Reisediarrhö leidet, sitzt auf der Toilette.

© Goffkein / stock.adobe.com

Reisemedizin

Reisediarrhö: Expertin rät von Stand-by-Antibiotika ab

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung