Positionspapier

ABDA fordert: Lieferengpässe zentral erfassen

Die Diskussion um Lieferengpässe für Arzneimittel zieht Kreise. Die ABDA hat jetzt dazu ein Positionspapier verfasst.

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Brüssel/Berlin. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat ein neues Positionspapier veröffentlicht, in dem sie nach staatlichem Handeln gegen Lieferengpässe ruft. Sie verweist auf die Liefer- und Versorgungsengpässe, die in den vergangenen Jahren aufgetreten seien, zudem habe die COVID-19-Krise gezeigt, dass globale Produktions- und Lieferketten extrem anfällig seien.

Dagegen sei das dezentral organisierte Apothekenwesen extrem flexibel. Die Apotheken in Deutschland und anderswo seien bei der Herstellung von Desinfektionsmitteln eingesprungen, als diese auf dem Markt knapp wurden, führt die ABDA an.

Die ABDA stellt in ihrem Positionspapier vier Forderungen auf:

  • Die Gesundheitsversorgung müsse als oberste Priorität noch vor Binnenmarkt- und anderen Interessen stehen.
  • Eine zentrale Erfassung und Kommunikation von Problemen in der Lieferkette, zur Verhinderung von Versorgungsengpässen.
  • Die Schaffung von angemessenen Anreizen zur Rückverlagerung der Wirkstoffproduktion nach Europa.
  • Die Stärkung der Herstellungskompetenzen der Apotheken zur Stärkung der Krisenfestigkeit.

Arzneimittel-Lieferengpässe waren während und wegen der Pandemie in den vergangenen Monaten ein Thema. Das Bundesinstitut für Arzneimittel (BfArM) listete in der Hochphase der Pandemie im April 401 Lieferengpässe für Humanarzneimittel auf.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte im Juni dafür plädiert, die Produktion „kritischer Arzneimittel und Schutzausrüstung“ zurückzuholen. Allerdings sanken bereits Anfang September die Meldungen des BfArM auf 308 Engpässe, was in etwa dem mittleren Meldungsaufkommen des Vor-Corona-Jahres 2019 (etwa 270-280) entspricht. (syc)

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