Anfrage an die Bundesregierung

Adipositas-Chirurgie: Union sieht „ambivalente Gesamtsituation“

In Deutschland hat die Zahl chirurgischer Eingriffe zur Gewichtsabnahme und damit zur Bekämpfung der Adipositas zugenommen. Die Union will Genaueres zu dem Thema wissen.

Veröffentlicht:

Berlin. Die Unionsfraktion hat mit Blick auf die Adipositas-Chirurgie eine zwiespältige Gesamtsituation ausgemacht. Auf der einen Seite könnten bestimmte Erfolge der chirurgischen Eingriffe gemessen werden, schreiben CDU/CSU in einer Anfrage an die Bundesregierung.

So führten die Verfahren der Adipositas-Chirurgie zu einem Verlust von 27 bis 69 Prozent des überschüssigen Körpergewichtes nach mehr als zehn Jahren. Bei Diabetes Typ 2 liege die Remissionsrate nach mehr als zehn Jahren zwischen 25 und 62 Prozent.

Auf der anderen Seite berge die Adipositas-Chirurgie jedoch „veritable Risiken“ sowie lebenslange Einschränkungen für die Patientinnen und Patienten, heißt es in der Anfrage weiter. Darin erkundigen sich die Abgeordneten unter anderem danach, wie viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Deutschland unter Fettleibigkeit leiden und in welchen Fällen die Krankenkassen die Kosten für die Eingriffe vollständig übernehmen.

„Veritable Risiken“

Laut Robert Koch-Institut gilt etwa jeder vierte erwachsene Bundesbürger als stark übergewichtig. In der Anfrage der Union heißt es, im Jahr 2014 seien in Deutschland knapp 10.000 bariatrische Eingriffe gezählt worden – 2022 seien es bereits rund 20.000 Operationen gewesen.

Die Union gibt zu bedenken, dass infolge bariatrischer Eingriffe unter anderem Vitaminmangel, chirurgische Komplikationen, gastroösophagealer Reflux und Dumping-Syndrome auftreten könnten. Studien wiesen zudem auf eine signifikant erhöhte Suizidrate nach Adipositas-chirurgischen Eingriffen hin. „Auf dieser Grundlage existieren veritable Bedenken, was das Verhältnis zwischen Vor- und Nachsorge betrifft“, schreibt die Fraktion in ihrer Anfrage. (hom)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträt: Dr. Jörg Sandmann | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Porträt: Dr. Jörg Sandmann | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Der hypogonadale Patient in der Hausarztpraxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Kardiovaskuläres Risiko und Körpergewicht senken

© Springer Medizin Verlag

Kardiovaskuläres Risiko und Körpergewicht senken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Viele Diabetes-Patienten haben eine begleitende Depression, die wiederum die Prognose des Diabetes verschlechtern kann. Patienten mit Diabetes auf Depressionen zu screenen und gegebenenfalls zu therapieren, kann diesen Teufelskreis durchbrechen. (Symbolbild)

© AlexanderNovikov / stock.adobe.com

Eine gefährliche Kombination

Diabetes und Depressionen gehen oft Hand in Hand

Zu den häufigsten Folgeerkrankungen eines Diabetes gehören Neuropathien.

© Prasanth / stock.adobe.com

Nervenschädigungen

So diagnostizieren Sie die diabetische Neuropathie

Konzeptuelle Darstellung eines Viruspartikel, dieser besteht aus einem Kern aus Nukleinsäure (DNA oder RNA), der von einer Proteinhülle umgeben ist.

© ktsdesign / stock.adobe.com

Kein Mythos, aber Relevanz unklar

Wird die virale Sepsis zu schnell diagnostiziert?