Katalanisch in der Sprechstunde

Ärzte und Pflegekräfte auf den Balearen sagen Nein zu reinem Spanisch

Veröffentlicht:

PALMA DE MALLORCA. Die in ganz Spanien zunehmenden Regionalismen haben auf den Balearischen Inseln nun auch den Gesundheitssektor erreicht. Kürzlich protestierten in Palma de Mallorca rund 3000 Ärzte und Krankenpfleger unter dem Motto "Sprachen retten keine Leben" gegen eine neue Regelung, nach der Mitarbeiter des regionalen Gesundheitsdienstes IB Salut Katalanisch-Kenntnisse vorweisen müssen.

Die sozialistische Regionalregierung verabschiedete das Gesetz zusammen mit zwei Linksparteien, die sich stark für mehr regionale Unabhängigkeit der spanischen Ferieninseln einsetzen. Wer kein Katalanisch spreche, habe zwei Jahre Zeit, diese Regionalsprache zu lernen, heißt es in der Regelung.

Bereits in den Wochen zuvor rief die balearische Ärztegewerkschaft Simebal auf den Nachbarinseln Menorca und Ibiza zu Protestmärschen gegen das Gesetz auf. "Wir leiden auf den Balearen schon jetzt unter Ärztemangel. Diese Regelung wird die Personalengpässe noch verschlimmern", sagte Simebal-Sprecher Miguel Lazaro.

Die Sprachenregelung hält er zudem für Unsinn: Von den 7000 Patienten-Beschwerden im vergangenen Jahr bezogen sich nur sieben auf sprachliche Angelegenheiten. Fünf beschwerten sich, weil der Arzt kein Katalanisch konnte. Zwei missfiel es, dass der behandelnde Arzt mit ihnen nicht auf Spanisch sprach. Auf den Balearen-Inseln sprechen nur 36 Prozent der Bevölkerung Katalanisch. (mame)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EU-Pharma Agenda – Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Impulse für die Arzneimittelversorgung aus Patientenperspektive

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

Daten aus Europa

Brustkrebs bei jungen Frauen wächst aggressiver

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Lesetipps
Junger Mann mit Schmerzen im unteren Rückenbereich.

© anut21ng Stock / stock.adobe.com

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lungenkrebs so früh wie möglich erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen helfen soll das neue Früherkennungsprogramm, das der G-BA beschlossen hat.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung