Impfstoff-Verteilung

Spahn: Corona-Impfung für Ärzte und Pflege wohl zuerst

Deutschland hat sich mehr Corona-Impfstoff-Dosen gesichert als es Bundesbürger gibt, berichtet Gesundheitsminister Spahn. Dennoch wird eine Priorisierung nötig sein.

Veröffentlicht:
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (l), und Wissenschafts- und Bildungsministerin Anja Karliczek sehen die drei deutschen Projekte zur Erforschung eines Corona-Impfstoffes auf einem guten Weg.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (l), und Wissenschafts- und Bildungsministerin Anja Karliczek sehen die drei deutschen Projekte zur Erforschung eines Corona-Impfstoffes auf einem guten Weg.

© Markus Schreiber/AP POOL/dpa

Berlin. Für die Zeit nach der Zulassung des ersten COVID-19-Impfstoffes gibt es Überlegungen, an wen die Vakzine zuerst ausgegeben werden soll. Das Bundesgesundheitsministerium habe die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) damit beauftragt, Empfehlungen dafür zu entwickeln, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Dienstag vor der Presse in Berlin.

Es sei davon auszugehen, dass unmittelbar nach einer Zulassung zunächst keine für die Impfung der gesamten Bevölkerung ausreichende Menge an Impfstoffen zur Verfügung stehen werde, so Spahn.

Gehören Ärzte und Pflegekräfte zu den Ersten?

Priorisierung bedeute, dass zunächst besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen geimpft würden. Dazu zählten auch die Ärzte und weiteres medizinisches, pflegerisches und therapeutisches Personal.

Deutschland habe sich bislang deutlich mehr Impfdosen vertraglich gesichert, als die Bevölkerung Köpfe habe, erläuterte Spahn. Darunter sind allein 54 Millionen Dosen des Impfstoffes von Astra Zeneca. Weitere 40 Millionen Dosen kommen von den deutschen Unternehmen BioNTech und CureVac. Zusätzliche Dosen sollen aus Beteiligungen an internationalen Vereinbarungen zur Impfstoffentwicklung an Deutschland gehen.

Beide Unternehmen werden aus Mitteln des Bundesforschungsministeriums unterstützt. Das Mainzer Unternehmen BioNTech erhalte demnach 375 Millionen Euro, CureVac aus Tübingen 230 Millionen, berichtete Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) am Dienstag. Beide arbeiten an mRNA-Impfstoffen.

Forschungsprojekte auf einem guten Weg

Die Forschungen der IDT-Biologika Dessau-Rosslau an einem vektorbasierten Impfstoff in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung soll 145 Millionen Euro bekommen. Hier seien die Gespräche noch nicht endgültig abgeschlossen, sagte Karliczek. Ziel der Förderung sei auch, die Produktionskapazitäten jetzt schon auszuweiten, um im Moment der Zulassung bereits vorbereitet zu sein.

Alle drei Forschungsprojekte in Deutschland seien auf gutem Weg, sagte der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), Professor Klaus Cichutek. BioNTech sei in Phase 3 der klinischen Prüfungen, CureVac in Phase 2. IDT Biologika stehe kurz vor den klinischen Prüfungen seines Impfstoffes, so Cichutek.

Die beiden Minister und Cichutek stellten einen fertigen Impfstoff für Anfang kommenden Jahres oder im Verlauf des kommenden Jahres in Aussicht. (af)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wie sich Fehlinfos geraderücken lassen

Das Faktensandwich hilft im Umgang mit falsch vorinformierten Patienten

Lesetipps
Eine Kinderärztin hält im Rahmen einer Kinderimpfung gegen Meningokokken eine Spritze

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten

Eine Ärztin führt eine körperliche Untersuchung bei einem Baby durch.

© Anna Ritter / stock.adobe.com

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?