Ausländische Ärzte

Ärztekammer fordert Fachprüfung

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MÜNSTER. Die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) fordert eine Fachprüfung für Ärzte aus dem Ausland, die in Deutschland arbeiten wollen. Es reiche nicht aus, dass lediglich die Dokumente und die Fachsprachenkenntnisse geprüft werden, bevor die Ärzte Patienten behandeln dürfen, betonte ÄKWL-Präsident Dr. Theodor Windhorst vor Journalisten in Münster. "Es kann nicht sein, dass wir als Kammer erst reagieren dürfen, wenn die Kollegen auffällig werden und bei ihrer Arbeit Fehler machen", sagte Windhorst.

In NRW prüfen die Kammern die von den Medizinern aus dem Ausland vorgelegten Dokumente auf die Gleichwertigkeit mit deutschen Abschlüssen, und sie organisieren die Fachsprachenprüfungen für diese Ärzte. In den vergangenen zweieinhalb Jahren hat die ÄKWL rund 4000 Fachsprachenprüfungen vorgenommen, die Durchfallquote lag bei 60 Prozent.

"Bei den Prüfungen fallen auch fachliche Probleme auf", berichtete Windhorst. Die Kammer dürfe aber weder nachhaken, noch dürfe sie Zweifel an der Qualifikation der Prüflinge an die zuständige Bezirksregierung als Approbationsstelle melden. "Das hat uns das Landesgesundheitsministerium untersagt." Der Grund: Ein solches Vorgehen sei durch die Berufsanerkennungsrichtlinie nicht gedeckt.

"Wir sind nicht befugt, aus den fachlichen Mängeln, die wir erkennen, Konsequenzen zu ziehen. Das finden wir bemerkenswert", sagte ÄKWL-Vize Dr. Klaus Reinhardt. Die Versuche der ÄKWL, daran etwas zu ändern, seien gescheitert. In anderen Ländern werde von Ärzten aus dem Ausland auch der Nachweis fachlicher Kenntnisse verlangt. Er verwies auf die USA. Deutsche Ärzte, die dort arbeiten wollten, müssten zuvor eine komplette Facharztprüfung ablegen. Nach Ansicht der ÄKWL wäre aus Gründen der Patientensicherheit auch bei uns eine weitere Hürde für ausländische Ärzte sinnvoll. (iss)

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