IQVIA-Daten für 2022
Arzneikosten in der GKV steigen auf 50 Milliarden Euro
723 Millionen Arzneipackungen wurden im Vorjahr in Deutschland abgegeben, meldet das Beratungsunternehmen IQVIA. Neue Höchststände ergeben sich bei den gesetzlich vorgegebenen Rabatten zu Gunsten der Krankenkassen.
Veröffentlicht:Frankfurt/Berlin. Die Arzneimittelausgaben zu Lasten der GKV haben im Vorjahr um 5,3 Prozent auf rund 50 Milliarden Euro zugenommen. Das hat das Beratungsunternehmen IQVIA mitgeteilt.
Bei dieser Angabe legt das Beratungsunternehmen den Apothekenverkaufspreis zugrunde – abgezogen davon sind die von Apotheken und Pharmaherstellern zu leistenden Rabatte sowie die Erstattungsbeträge im Zuge der frühen Nutzenbewertung. Den Absatz nach Packungen gibt IQVIA mit 723 Millionen Packungen an, das entspricht einem Plus von 4,5 Prozent.
Unter den umsatzstärksten Arzneimittelgruppen weisen SGLT2-Hemmer mit plus 76 Prozent die höchsten Steigerungsraten auf. Ebenfalls zweistellig fiel der Zuwachs bei Interleukinhemmern (19 Prozent) und bei MAB Antineoplastika (15 Prozent) aus.
GKV profitiert in Höhe von rund 7,6 Milliarden Euro
Der Umsatz des Versandhandels im OTC-Bereich legte den Angaben nach im Vorjahr um 9,5 Prozent zu. 16 Prozent des Gesamtumsatzes von rund 3,1 Milliarden Euro entfallen laut IQVIA auf rezeptfreie Arzneimittel. Den größten Anteil in diesem Segment haben Gesundheitsmittel mit 49 Prozent.
Die gesetzlich vorgeschriebenen Herstellerabschläge haben im Vorjahr neue Rekordwerte zu Gunsten von GKV und PKV erreicht. Die von Pharmaherstellern zu zahlenden Rabatte addierten sich auf 7,57 Milliarden Euro, 17 Prozent mehr als im Jahr 2021. Erfasst sind hier auch Rabatte aus Erstattungsbeträgen im Zuge des AMNOG-Verfahrens.
Im PKV-Segment belaufen sich die Herstellerrabatte auf 1,08 Milliarden Euro (plus 16 Prozent). Krankenhäuser profitierten in Höhe von 231 Millionen Euro von den gesetzlichen Abschlägen, das entspricht einem Anstieg von acht Prozent im Vergleich zu 2021. (fst)