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Arzt, Journalist und Standespolitiker: "Ironius" wird 85

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"Und so seh' ich es" - fast 1500 Mal hat dieses Rubrum bis heute über den Kolumnen von Dr. Siegmund Kalinski in der "Ärzte Zeitung" gestanden.

Den Lesern dürfte Kalinski daher besser unter dem Namen "Ironius" bekannt sein, der mit viel Ironie, manchmal auch Sarkasmus, die Gesundheits- und Standespolitik in ihren Tiefen und Untiefen auslotet.

Kalinski, der heute 85. Geburtstag feiert, ist selbst aktiv in der Standespolitik gewesen und hat sich im Hausärzteverband, in der Landesärztekammer Hessen und in der KV viele Jahre lang engagiert.

Auch weit über die Standesgrenzen hinaus hat er sich eingesetzt: So sammelte der 1927 in Krakau geborene Kalinski Spenden für die Universität in Krakau.

Deutscher mit jüdischer und christlicher Herkunft

Und er hat sich sehr für die Aufarbeitung des Verhältnisses Deutscher mit jüdischer und christlicher Herkunft eingesetzt. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde er von den Nationalsozialisten verfolgt. Nur knapp überlebte er drei Jahre in Auschwitz und anderen Konzentrationslagern.

Diese schreckliche Zeit nahm ihm aber nicht seinen Lebensmut: Nach dem Krieg studierte er in Polen Medizin, wurde Arzt, floh nach Österreich und ging dann nach Deutschland, wo er in Frankfurt eine neue Heimat fand.

Als Arzt engagierte er sich besonders in der Aus- und Weiterbildung junger Mediziner zum Hausarzt. Auch dafür ist Kalinski vielfach geehrt worden, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und der Paracelsus-Medaille. Eine schwere Erkrankung hält ihn derzeit davon ab, weiter aktiv seine Stimme zu erheben. Sie wird vermisst. (ger)

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