Nach Schließung einer Apotheke

Athen: Erboster Gesundheitsminister verteilt Medikamente

Weil alle Apotheker krank waren, blieb eine bedeutsame Apotheke in Athen geschlossen. Der griechische Gesundheitsminister war darüber so empört, dass er selbst Medikamente ausgab.

Veröffentlicht:
Griechenlands Gesundheitsminister Adonis Georgiadis

Der damalige griechische Wirtschaftsminister und jetzige Gesundheitsminister Adonis Georgiadis beim Deutsch-Griechischen Wirtschaftsforum 2020.

© Michael Kappeler/dpa

Athen. Griechenlands Gesundheitsminister hat aus Empörung über eine geschlossene Apotheke kurzerhand selbst Medikamente verteilt. Die Vergabe besonders teurer Medikamente ist in Griechenland bestimmten staatlichen Apotheken vorbehalten - so auch in Athen, wo solch eine Apotheke geschlossen blieb, weil alle drei zuständigen Apotheker krank waren. Vor der Tür standen Schwerkranke Schlange, um ihre Medikamente zu erhalten.

Gesundheitsminister Adonis Georgiadis rief kurzerhand den Schlüsseldienst, ließ die Apotheke öffnen und verteilte anschließend gemeinsam mit anderen staatlichen Apothekern die Medikamente. Das System soll nun verbessert werden.

Kaffee für die Wartenden

Der Minister sei in Aktion getreten, nachdem er telefonisch über den Missstand informiert worden war, berichtete der Nachrichtensender ERTnews. Gegenüber dem Sender sprach Georgiadis später von einer „Schande“ und entschuldigte sich bei den Wartenden, denen er zuvor vor der Apotheke auch Kaffee gebracht hatte, wie Fernsehbilder zeigten.

Er versprach, das System schnell zu überarbeiten. So sollen hochpreisige Medikamente künftig auch von privaten Apotheken vergeben werden dürfen. Außerdem soll ein Heimlieferservice für Medikamente von Schwerkranken aufgebaut werden.

Der konservative Politiker Georgiadis ist für seine hemdsärmelige Art bekannt und macht sich bei Problemen oft sofort auf den Weg zum Ort des Geschehens. Der ehemalige TV-Promi und Ex-Wirtschaftsminister mischt sich gerne auch in Themenfelder jenseits seines Ressorts ein, etwa in die Außenpolitik. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kolumne „Hörsaalgeflüster“

Global Model WHO: Junge Stimmen für die globale Gesundheit

Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
AMNOG-Verfahren: Plädoyer für ein Update

© Springer Medizin Verlag GmbH

AMNOG-Verfahren: Plädoyer für ein Update

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!

Checkliste Symbolbild

© Dilok / stock.adobe.com

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau