Kommentar zur MDS-Statistik

Auch Bürokratie sorgt für Fehler

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:

Die Menschen in Deutschland haben rund 1,5 Milliarden Kontakte zu niedergelassenen Vertragsärzten im Jahr.

Dagegen nehmen sich die knapp 13.000 Fälle, die der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) auf Behandlungsfehler hin untersucht hat, aus wie ein Spurenelement in einem Glas Wasser.

Das Verhältnis lässt sich noch krasser ausdrücken: Nicht einmal 1500 der im Jahr 2011 untersuchten Fälle ließen sich als ärztlicher Kunstfehler bestätigen, ein Gutteil davon werden Zahnärzten zugeordnet.

Ist also alles gut? Lassen sich die Zahlen so lesen, dass sich die Vertragsärzte zurücklehnen und darauf vertrauen können, dass ihnen statistisch gesehen fast kein Fehler unterlaufen kann?

Diese Beruhigungspille sollten Ärzte nicht schlucken. Behandlungen werden immer komplexer, der Dokumentationsaufwand auch. Die Zeit, die gerade Hausärzte für den einzelnen Patienten aufbringen können, wird immer knapper.

Schon lassen sich mehr als 40 Prozent aller nachgewiesenen Behandlungsfehler auf das Therapiemanagement und die Dokumentation zurückführen.

Zeit, die Ärzte von überflüssigem bürokratischem Ballast zu befreien und Zeit freizuschaufeln für die Behandlung der Patienten.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Behandlungsfehler: Jeder dritte Verdacht bestätigt sich

Mehr zum Thema

Abrechnung

SpiFa meldet sich zu Hybrid-DRG

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Aktuelle Forschung

Das sind die Themen beim Deutschen Parkinsonkongress

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert