USA

Auch "evidence based" auf Verbotsliste

Weiter viel Aufregung, weil die Top-US-Gesundheitsbehörde bestimmte Begriffe nicht mehr verwenden soll.

Veröffentlicht:

WASHINGTON. Ein Bericht der "Washington Post", nach dem die US-Regierung der Seuchenbehörde CDC eine Liste von sieben Wörtern gegeben hat, die sie in bestimmten Dokumenten nicht mehr verwenden soll, sorgt in den USA für heftige Debatten.

Verbannt sind demnach "Transgender", "verwundbar", "Fötus", "Diversität" (Vielfalt), "Anspruchsberechtigung" und "auf wissenschaftlicher Grundlage" " in allen offiziellen Papieren, die von der CDC – der höchsten Gesundheitsbehörde der USA – im Zusammenhang mit ihrem Budgetvorschlag für das nächste Haushaltsjahr erstellt werden.

Auf die Verbotsliste hat es auch der in gesundheitspolitischen Debatten in Deutschland oft verwendete Begriff "evidence based" (auf Beweisen basierend) geschafft. Einer der Gründe für das Verbot liegt aus Sicht von Kritikern auf der Hand: Es gibt unter republikanischen Politikern und Wählern viele, die den menschengemachten Klimawandel explizit leugnen. Beweise akzeptieren sie nicht und setzen sich dabei über die Tatsache hinweg, dass Forscher in aller Welt diesen Wandel mit seinen verheerenden Folgen als bewiesen erklären.

In einigen Fällen wurden den CDC-Mitarbeitern alternative Formulierungen vorgeschlagen. Demnach hält es die Regierung für eine gute Idee, statt "auf wissenschaftlicher Grundlage" oder "auf der Grundlage von Beweisen" zu sagen: "Die CDC basiert ihre Empfehlungen auf Wissenschaft unter Berücksichtigung öffentlicher Standards und Wünsche." Die CDC ist dem Gesundheitsministerium unterstellt, hat mehr als 12 000 Mitarbeiter und ein Jahresbudget von etwa sechs Milliarden Euro. Sie ist weltweit aktiv, die Aufgaben reichen von der Verhütung ansteckender Krankheiten über Nahrungsmittelsicherheit bis hin zur Bekämpfung von Krebs und Herzerkrankungen. Das Gesundheitsministerium erklärte, es habe keine Wörter "verboten". In dem Bericht der "Washington Post" war aber an keiner Stelle behauptet worden, dass die Liste direkt aus dem Ministerium kam. (fuh/mit dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Weltmalaria-Tag

Invasive Malariamücke bedroht afrikanische Städte

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen