Kommentar – Kommentar zur Monopolkommission

Auf Wiedervorlage, bitte!

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Es hat schon Charme, ein Gutachten ganz am Ende einer Legislaturperiode vorzulegen. Wenn die Monopolkommission ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl ihre Expertise für mehr Wettbewerb im Krankenversicherungsmarkt präsentiert, dann will sie langfristig dicke Bretter bohren. Zumal sich die Expertise in weiten Zügen wie eine Neuauflage ihres Gutachtens zum gleichen Thema vor acht Jahren liest. Mit anderen Worten: An den Problemen des dysfunktionalen Preiswettbewerbs in der GKV hat sich seitdem nicht viel geändert.

Sympathisch wirkt zudem, dass sich die Kommission im Streit über hochfliegende Reformpläne (Bürgerversicherung versus Gesundheitsprämie) weitgehend raushält. Denn bereits der Status quo der GKV eröffnet hinreichend viele Reformoptionen für mehr Wettbewerb.

Und hier legen die Gutachter einen Instrumentenkasten vor, den es sich lohnt, nach der Wahl noch einmal genauer anzusehen. Im Kern geht es darum, den Kassen mehr Spielraum für eigene Versorgungsangebote zu eröffnen. Hier wird der Qualitätswettbewerb bisher von einer erstickenden Regelungsdichte im SGB V gebremst. Freilich ist dieser Wettbewerb voraussetzungsvoll – er braucht zum Beispiel eine einheitliche Kassenaufsicht. Auf Wiedervorlage im Jahr 2018, bitte!

Lesen Sie dazu auch: Monopolkommission: Darf es mehr Selektivversorgung sein?

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen