Prävention

BÄK-Präsident begrüßt Pläne für schärferes Tabakwerbeverbot

Die Koalition will das Werbeverbot für Tabakerzeugnisse weiter verschärfen. BÄK-Chef Dr. Klaus Reinhardt spricht von einem überfälligen Schritt.

Von Thomas Hommel Veröffentlicht:

Berlin. Ärzte haben den von den Koalitionsfraktionen vorgelegten Gesetzentwurf für ein restriktiveres Tabakwerbeverbot begrüßt. „In Anbetracht von rund 120 .000 Tabaktoten jährlich ist jeder Schritt hin zu einem vollständigen Werbeverbot wichtig und notwendig“, sagte der Chef der Bundesärztekammer (BÄK), Dr. Klaus Reinhardt, der „Ärzte Zeitung“.

Rauchen sei eine Suchterkrankung, und daher sei es „höchste Zeit, gerade junge Menschen vor dem Rauchen und den damit verbundenen schwerwiegenden Gefahren für die Gesundheit zu schützen“, sagte der BÄK-Chef weiter. Das Werbeverbot sollte deshalb „schnell und umfassend umgesetzt“ werden, forderte Reinhardt.

Union und SPD hatten einen Entwurf für ein Zweites Gesetz zur Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes vorgelegt. An diesem Freitag will sich der Bundestag dem Vorhaben erstmals widmen.

Lesen sie auch

Werbeverbot auf Außenflächen

Der Entwurf sieht ein Werbeverbot für Tabakerzeugnisse auf Außenflächen wie Plakatwänden oder öffentlichen Haltestellen vor. Dabei wollen Union und SPD nicht nur das Bewerben gewöhnlicher Glimmstängel, sondern auch das Bewerben von Tabakerhitzern und E-Zigaretten untersagen. Das Verbot soll ab 2022 greifen, für für Tabakerhitzer ab 2023 und das für elektronische Zigaretten ab 2024.

Tabakwerbung in Kinos soll nur noch bei Filmen gestattet sein, die für Erwachsene freigeben sind. Untersagt werden soll zudem das Verteilen von Gratisproben außerhalb von Fachgeschäften – etwa auf Musikfestivals.

Die Verbote und Einschränkungen stellten in Kombination mit bereits geltenden Werbeverboten ein „wirksames Mittel“ dar, um die Raucherquote weiter zu senken, heißt es in der Gesetzesbegründung.

Die Eingriffe in die Freiheitsrechte von Tabak- und Werbewirtschaft seien aus Gründen des Gesundheits- und Jugendschutzes gerechtfertigt, betonen Union und SPD. Allein 90 Prozent aller Lungenkrebserkrankungen von Männern und 60 Prozent von Frauen gingen auf das Rauchen zurück.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Review mit Metaanalyse

Invasive Pneumokokken-Infektionen: Wer besonders gefährdet ist

Screeninguntersuchung

Lungenkrebs-Früherkennung: 60 Prozent würden teilnehmen

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Review mit Metaanalyse

Invasive Pneumokokken-Infektionen: Wer besonders gefährdet ist

Vermögensforscher im Interview

Welche Eigenschaften helfen, reich zu werden

Lesetipps
Eine Kaffeetasse und ein Hörnchen.

© hana creative studio / Generated

Chronobiologisch sinnvoll

Deshalb gehören Glukokortikoide in die Morgenmedikation

Ein Arzt untersucht das Knie eines Patienten.

© gilaxia / Getty Images / iStock

Kniegelenk

Neue Gonarthrose-Leitlinie setzt mehr auf Eigeninitiative

Collage von Bildern

© Frau: nenetus / stock.adobe.com | Rücken links: Dr. P. Marazzi / Science Photo Library | Arm: ZOKO / stock.adobe.com | Rücken rechts: Eva Valesky (2) | HG: Phokin / stock.adobe.com

Falsches Label?

Verdacht auf Betalaktam-Allergie: Was tun, wenn die Patientin ein Antibiotikum braucht?