Organspende

BÄK bezieht Stellung pro Widerspruch

Vor der Debatte des Bundestags über die Widerspruchs- oder Entscheidungsregelung positioniert sich erneut die Bundesärztekammer.

Veröffentlicht:
Pro Widerspruchsregelung: BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt.

Pro Widerspruchsregelung: BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt.

© Gregor Fischer/dpa

Berlin. Vor der abschließenden Beratung des Bundestags über eine mögliche Neuausrichtung der Organspende in Deutschland am Donnerstag hat die Bundesärztekammer (BÄK) klar Position bezogen.

Der Wechsel zur Widerspruchsregelung verschaffe den gut 9000 Menschen auf den Wartelisten für Spenderorgane Hoffnung, sagte BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt am Mittwochmorgen in Berlin.

„Als Ärzte kennen wir nicht nur die körperlichen Leiden dieser Menschen. Wir wissen auch um die seelische Belastung, die ein Leben auf der Warteliste mit sich bringt“, betonte Reinhardt. Die Einführung der Widerspruchsregelung sende ihnen ein starkes Signal der gesellschaftlichen Solidarität.

Welchen Entwurf zur Organspende favorisieren Sie?

61 %
Entwurf 1: Ohne Widerspruch ist jeder Organspender.
6 %
Entwurf 2: Organspende-Beratung im Bürgeramt.
16 %
Entwurf 3: Mehr Vertrauen in die Organspende schaffen.
17 %
Keinen. Es soll bleiben wie bisher.

Aufklärungskampagnen und Informationsangebote alleine reichten nicht aus, um die Spenderzahlen zu erhöhen, merkte Reinhardt an.

Die Widerspruchsregelung übe keinen Zwang zur Organspende aus. Sie nehme die Menschen lediglich in die Pflicht, sich für oder gegen die Organspende zu entscheiden.

Auch die Delegierten des Deutschen Ärztetags hatten sich 2018 in Erfurt mehrheitlich für die Einführung einer Widerspruchsregelung ausgesprochen.

FDP pro Entscheidungslösung

Derweil zeichnet sich in der FDP-Fraktion eine Zustimmung zur Entscheidungslösung ab. Demnach würden die Bürger mindestens alle zehn Jahre angesprochen, etwa wenn sie einen Personalausweis beantragen. Sie sollen sich dann bewusst entscheiden, ob sie zur Organspende bereit sind oder nicht.

Dafür gebe es eine „sehr breite Mehrheit“ in der FDP-Fraktion, sagte deren Erster Parlamentarischer Geschäftsführer Marco Buschmann am Mittwoch in Berlin. Das habe ein Meinungsbild in der Fraktion schon Ende vergangenen Jahres ergeben. (af/dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur Organspende

Die Scheindebatte nimmt kein Ende

Überlebenschance nach Blutkrebs

Stammzellen-Spenden in Deutschland auf Rekordhoch

Vorläufige Bilanz

Leicht positive Entwicklung bei Organspenden

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Große Datenbankanalyse

Schwindel als mögliches Warnsignal für Alzheimer

Praxen beleben das Geschäft

Der richtige Standort für die Arztpraxis: Das ist wichtig

Lesetipps
Mann greift sich an die Brust.

© andranik123 / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?