Innovationen
BMC lotet die Interessen aus
BERLIN. Mit 300 Millionen Euro im Jahr will die große Koalition Innovationen und Versorgungsforschung im Gesundheitswesen fördern. Wie und an wen das Geld verteilt werden soll, ist Gegenstand einer Debatte, die mehr und mehr an Fahrt gewinnt.
Im Gespräch sind zum Beispiel Anschubfinanzierungen für pharmakologische Grundlagenforschung, einegewichtete Zuteilung der Mittel an die Länder oder auch an die Kassen gemäß ihrer Mitgliederzahlen.
Der Koalitionsvertrag sieht vor, dass der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) Kriterien für die Ausschreibung und Vergabe der Mittel erstellen soll. Fest steht dabei nur eines: Laut Vorgabe von Union und SPD sollen 225 Millionen Euro in die Förderung von Innovationen im Gesundheitswesen fließen und 75 Millionen Euro in die Versorgungsforschung.
Leise Hinweise, wohin sich die neue Förderung entwickeln könnte, gibt es gleichwohl. Der unparteiische Vorsitzende des GBA, Josef Hecken nannte beispielhaft das Cochrane-Zentrum als möglichen Empfänger eines Zuschusses. Das Zentrum bewertet medizinische Behandlungsverfahren. Erprobt werden könnten dann neue Versorgungsformen auf dem Land.
Umfrage bis zum 9. Mai
Starkes Interesse hat der projektierte Fördertopf beim Bundesverband Managed Care (BMC) geweckt. In einer breit angelegten Umfrage unter Akteuren des Gesundheitswesens lotet der Verband derzeit (und noch bis zum 9. Mai) aus, welche Ansprüche an den Fonds und die Vergabe der Fördermittel gestellt werden.
Ziel sei es, einumfassendes Stimmungsbild dazu zu erhalten, welche Präferenzen zur Ausrichtung des Fonds und zu den Vergabekriterien es gibt, sagte BMC-Geschäftsführerin Dr. Susanne Ozegowski der "Ärzte Zeitung".
Der BMC würde es bevorzugen, wenn aus dem Fonds eher Prozessinnovationen, also Projekte der Integrierten Versorgung, als Produktinnovationen finanziert würden. Wichtig sei zudem eine ernst gemeinte Begleitevaluation, so Ozegowski.
Die Umfrageergebnisse sollen bei einer Diskussionsveranstaltung am 13. Mai in Berlin diskutiert werden. (eb)