Hauptstadtkongress

Bahr verkneift sich ein Versprechen

In den Regionen spielt die Musik für die Qualität der Versorgung, betont Gesundheitsminister Daniel Bahr beim Hauptstadtkongress. In seiner Rede geht er zudem auf die Arzneimittelpolitik, die Gesundheitswirtschaft und die künftige Pflege ein.

Christoph FuhrVon Christoph Fuhr Veröffentlicht:
Video

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von movingimage EVP GmbH Um Videos von movingimage zu integrieren, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von movingimage übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen dazu finden Sie hier .

Veröffentlicht: 05.06.2013 © Springer Medizin

BERLIN. "Regionale Verantwortung" ist aus Sicht von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr ein zentrales Merkmal für die Zukunft des Gesundheitswesens.

Nur in den Regionen sei es möglich, passgenaue Lösungen für eine optimale Versorgung zu entwickeln. Mit zentralistischen Vorgaben aus Berlin könne das nicht funktionieren.

Die Kassen forderte Bahr auch vor dem Hintergrund des aktuellen Finanzüberschusses auf, stärker die Optionen der Integrierten Versorgung zu nutzen, um neue Modelle zu erproben.

Bei seiner Rede zur Eröffnung des Hauptstadtkongresses zog Bahr eine positive gesundheitspolitische Bilanz der vergangenen Legislaturperiode, warnte aber zugleich vor Versprechungen mit Blick auf die aktuellen Überschüsse in der GKV, die am Ende nicht gehalten werden könnten.

Gesundheitswirtschaft sei ein Beschäftigungsmotor

Bei der Preisfindung von Arzneimitteln habe die Koalition einen erfolgreichen Paradigmenwechsel vollzogen, sagte der Minister.

Im Interesse der Patienten werde auch in Zukunft gewährleistet, "dass neue Arzneimittel, sobald sie zugelassen sind, auch sofort in der Versorgung zur Verfügung stehen. Aber das darf kein Freifahrtschein für die einseitige Preisfeststellung durch den Hersteller sein".

Bahr ließ keinen Zweifel daran, dass "wirkliche Innovationen auch in Zukunft einen leistungsgerechten Preis verdienen".

Einmal mehr würdigte der Minister die Gesundheitswirtschaft mit 4,9 Millionen Mitarbeitern als "Beschäftigungsmotor" und "Stabilitätsanker".

Vor dem Hintergrund des wachsenden Persomalmangels in Pflegeberufen plädierte er in seiner Rede dafür, die Barrieren für qualifizierte Pflegekräfte aus dem Ausland weiter zu senken.

Begeisterung für den Pflegeberuf

Er sprach sich gegen eine Akademisierung zumindest beim Zugang zu Pflegeberufen aus. "Wenn jeder Pfleger als Qualifikation 12 Jahre Schulzeit vorweisen muss, dann ist das eine Katastrophe. Entscheidend sei ohnehin nicht nur die Schulnote.

Wichtig seien andere Kriterien wie etwa die Begeisterungsfähigkeit für den Pflegeberuf.

Beim größten Treffen der Gesundheitsbranche in Deutschland finden noch bis zum Freitag. 180 Einzelveranstaltungen mit rund 600 Referenten statt.

Professor Heinz Lohmann, Leiter des Kongressbereichs Krankenhaus Klinik Reha 2013, beschrieb augenzwinkernd in einem zur Eröffnung produzierten Video die Bedeutung der Fachtagung so: "Alle wichtigen Menschen müssen zum Hauptstadtkongress, weil die anderen wichtigen Menschen schon alle da sind."

Lesen Sie dazu auch: Eröffnungsdiskussion: Von toten Pferden und dem lieben Geld

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wenn „Gender“ und „Sex“ nicht übereinstimmen

Geschlechtsinkongruenz bei Kindern: Tipps zum Umgang mit trans*

Lesetipps
Checkliste Symbolbild

© Dilok / stock.adobe.com

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau