Kassen-Finanzen

Betriebskassen verzeichnen 76 Millionen Euro Minus im ersten Quartal

Das erste Quartal 2023 haben AOKen, Ersatzkassen und Betriebskrankenkassen im Minus abgeschlossen – nur die Innungskassen schreiben schwarze Zahlen. Das zeigen Recherchen der Ärzte Zeitung.

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Die Zahlen des ersten Quartals lassen nur begrenzt Prognosen mit Blick auf das Gesamtjahr 2023 zu.

Die Zahlen des ersten Quartals lassen nur begrenzt Prognosen mit Blick auf das Gesamtjahr 2023 zu.

© Stockfotos-MG / Zoonar / picture alliance

Berlin. Die Betriebskrankenkassen haben das erste Quartal des Jahres mit einem Defizit von 76 Millionen Euro abgeschlossen, hat eine Sprecherin des BKK Dachverbands am Montag mitgeteilt. Im Vorjahresquartal war das Finanzergebnis der Betriebskassen mit minus acht Millionen Euro fast ausgeglichen gewesen.

Insgesamt zeichnet sich bei den vier großen Kassenverbänden somit ein Defizit in der GKV von rund 105 Millionen Euro in den ersten drei Monaten ab. Nach vorläufigen Zahlen sind bei den Ersatzkassen Ausgabenüberschüsse von 38 Millionen Euro aufgelaufen, im AOK-System beläuft sich das Defizit auf 57 Millionen Euro. Allein die Innungskassen haben das erste Quartal mit einem Überschuss von knapp 66 Millionen Euro abgeschlossen (siehe nachfolgende Grafik).

Zum Vergleich: 2022 verbuchten die gesetzlichen Kassen von Januar bis Ende März bei einem Defizit von 16 Millionen Euro fast eine schwarze Null.

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Die Zahlen des ersten Quartals lassen nur begrenzt Prognosen mit Blick auf das Gesamtjahr 2023 zu. Das laufende Jahr gilt aber mit Blick auf die Kostendämpfung durch das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz als weitgehend ausfinanziert. Im kommenden Jahr geht der GKV-Spitzenverband aktuell von einem Defizit in Höhe von 3,5 bis 7 Milliarden Euro aus.

Ob der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz für 2024 angehoben werden muss, wird das Bundesgesundheitsministerium erst entscheiden, wenn der Schätzerkreis im Oktober seine Prognosen vorgelegt hat. (fst)

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Kommentare
Dr. Detlef Bunk 13.06.202310:39 Uhr

Die Jammerei über die Ausgaben der GKVn läßt einfach nur Ärger aufkommen und an der Glaubwürdigkeit solcher Berichte zweifeln, wenn man liest:
"Der Gesundheitsfonds verzeichnete im Jahr 2022 einen Überschuss in Höhe von 4,3 Mrd. Euro. Die Liquiditätsreserve zum 16. Januar 2023 betrug rund 12,0 Mrd. Euro. Diese Entwicklung hängt maßgeblich damit zusammen, dass sich die GKV-Beitragseinnahmen mit einem Zuwachs von 4,4 Prozent deutlich besser entwickelt haben, als in der Prognose des Schätzerkreises von Oktober 2021 erwartet wurde. Durch die vom Gesetzgeber im vergangenen Jahr beschlossene Reduzierung der Obergrenze für die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds werden ca. 4,7 Mrd. Euro in die Einnahmen des Gesundheitsfonds überführt und für höhere Zuweisungen der Krankenkassen im Jahr 2023 genutzt."

Dr. phil Detlef Bunk, Psychotherapeut

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