Gröhe

"Bin stolz auf medizinische Spitzenforschung"

Zum Ende seiner dreitägigen Sommerreise hat sich Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) für eine starke medizinische Spitzenforschung in Deutschland ausgesprochen.

Veröffentlicht:

MARBURG/KÖLN. Deutschland braucht nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) eine starke Spitzenforschung in der Medizin.

"Gott sei Dank haben wir sie. Ich bin darauf stolz", sagte Gröhe während seiner dreitägigen Sommerreise, die am Freitag zu Ende ging.

Der Anspruch in Deutschland, Spitzenmedizin müsse allen Menschen zur Verfügung stehen, egal was sie verdienen, sei einzigartig.

"Was Menschen brauchen, wird ihnen unabhängig von Einkommen zur Verfügung gestellt", sagte Gröhe weiter. Doch angesichts des medizinischen Fortschritts werde es immer schwieriger, diesem Versorgungsanspruch gerecht zu werden.

Daher müsse auch die Frage gestellt werden, ob im Einzellfall die teurere medizinische Versorgung wirklich einen Zugewinn bringe.

Wirtschaftlichkeit im Auge behalten

In der Grundmedikation etwa müsse auch die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten werden. Falls möglich sollte man dort auf billigere Generika (Nachahmerprodukte) zurückgreifen.

Wenn man aber mit einem teuren Medikament eine Lebertransplantation vermeiden könne, dann seien auch 50.000 Euro für eine medikamentöse Therapie zu rechtfertigen, sagte Gröhe offenbar in Anspielung auf das sehr teure Hepatitis C-Präparat Sovaldi®.

Gröhe beklagte, dass deutsche medizinische Spitzentechnik etwa in der Debatte um Sterbehilfe "fast verächtlich" als Apparatemedizin abgetan werde.

Der Minister hatte auf seiner Reise zuvor eine Unfallklinik in Berlin sowie das Universitätsklinikum Gießen Marburg besucht.

In Marburg informierte er sich über die Klinik für Neurologie, die sich auf dem Gebiet der Demenz- und Parkinsonforschung einen Namen machte, sowie über das dortige Ionenstrahl-Krebstherapiezentrum, eines der wenigen Behandlungszentren dieser Art weltweit.

Gröhe ließ erkennen, dass die Bundesregierung derartige hoch innovative Forschungseinrichtungen mehr fördern wolle.

Er arbeite gut mit Forschungsministerin Johanna Wanka (CDU) gut zusammen, sagte Gröhe. Allerdings dürfe Gesundheitsforschung kein Selbstzweck sein. Sie müsse konsequent an der Versorgung der Patienten orientiert sein. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Dr. Henning Fischer 14.08.201511:15 Uhr

"Der Anspruch in Deutschland, Spitzenmedizin müsse allen Menschen zur Verfügung stehen, egal was sie verdienen, sei einzigartig."


und wieder mal ein Minister, der die deutschen Gesetze nicht kennt oder verleugnet

SGB V: W A N Z: wirtschaftlich, ausreichend, notwendig und zweckmäßig !!!

und das ist definitiv keine Spitzenmedizin, Herr Gröhe.

Wir kennen es ja nicht anders: Champagner bestellen und Selters bezahlen.

Das Wahlvolk wird beständig belogen.

Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Von der Grundlagenforschung zu wegweisenden Therapien

© Alnylam

Pionier der RNAi-Technologie

Von der Grundlagenforschung zu wegweisenden Therapien

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Alnylam Germany GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an