Beauftragter für Sucht- und Drogenfragen

Blienert fordert scharfe Instrumente gegen illegales Automatenspiel

Nach Angaben des Drogenbeauftragten Blienert spielen über 1,4 Millionen Menschen pathologisch, weitere drei Millionen riskant. Polizei und Staatsanwaltschaften seien wegen illegalen Glückspiels zunehmend gefordert.

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Berlin. Ein schärferes Vorgehen gegen illegales Automatenspiel hat der Beauftragte für Sucht- und Drogenfragen der Bundesregierung, Burkhard Blienert, gefordert. „Wir müssen deutlich mehr tun, gerade um illegalen, kriminellen Spielangeboten den Hahn abzudrehen“, sagte der SPD-Politiker am Freitag.

Spieler-, Kinder- und Jugendschutz hätten überall zu gelten. Ordnungsämter, Polizei und Justiz seien daher zusätzliche Instrumente an die Hand zu geben. Laut Blienert spielen in Deutschland mehr als 1,4 Millionen Menschen „pathologisch“, weitere drei Millionen weisen ein „riskantes“ Spielverhalten auf.

Glücksspiele „im Hinterzimmer“

Derzeit sei es für Staatsanwaltschaften „extrem mühsam“, illegales Glücksspiel nachzuweisen, „wenn irgendwo im Hinterzimmer einer Kneipe oder einer Imbissbude sogenannte Fun-Games angeboten werden“, sagte Blienert. Er habe Justizminister Marco Buschmann (FDP) bereits einen Vorschlag übermittelt, wie illegales Glückspiel konsequent sanktionieren werden könne.

Nachgedacht werden müsse auch, wie Spielsüchtige entkriminalisiert werden könnten. „Einerseits, weil abhängige Menschen Hilfe anstatt Strafe brauchen und andererseits, weil sich viele Spielsüchtige erst trauen werden, illegales Glücksspiel anzuzeigen, wenn sie selbst straffrei bleiben.“ Zuvor hatte sich Blienert bei einer Diskussion mit 100 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Suchthilfe, Praxis, Industrie und Politik über illegales Automatenspiel und die Folgen ausgetauscht. (eb)

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