Gemeinsame Fakultät

Brandenburger Gesundheitscampus geht an den Start

Nach einigen Jahren Vorarbeit ist es jetzt so weit: Brandenburg erhält eine gesundheitswissenschaftliche Fakultät.

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POTSDAM. Nun ist es amtlich: In Brandenburg gibt es eine gesundheitswissenschaftliche Fakultät. Ende Juni haben die verschiedenen Trägerorganisationen der gemeinsamen Fakultät den Kooperationsvertrag zum Gesundheitscampus unterzeichnet.

"Mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags geben wir den Startschuss für die gemeinsame Fakultät für Gesundheitswissenschaften", so Brandenburgs Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD). Sie überreichte der gemeinsamen Fakultät der Universität Potsdam, der privaten Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) und der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg die Genehmigung des Landes.

Die Finanzierungsvereinbarung muss noch unterzeichnet werden. Das Land Brandenburg unterstützt die Fakultät ab 2019 mit jährlich 6,6 Millionen Euro für insgesamt 16 neue Professuren. Von den jährlichen Fördermitteln für die Fakultät fließen 1,6 Millionen speziell an die MHB. "Die Fakultät bildet den Kern des Gesundheitscampus", so Münch weiter. Durch die Vernetzung von Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Kliniken im Gesundheitscampus entstehe nicht nur ein in dieser Form einmaliges Netzwerk in Deutschland. "Es ergeben sich auch neue Chancen für die Fachkräftesicherung und die medizinische und pflegerische Versorgung im Flächenland Brandenburg sowie für die weitere Stärkung der Wissenschafts- und Forschungslandschaft im Gesundheitsbereich", meint die Ministerin.

Professor Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam geht davon aus, dass die neue Fakultät eine solide Grundlage für international wettbewerbsfähige Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Gesundheitswissenschaften schafft. "Die Fakultät steht komplementär zu den Angeboten der Charité und berücksichtigt die spezifischen Bedarfe des Flächenlandes Brandenburg", so Günther. Promotionen zum Dr. med. oder zum forschungsintensiveren Dr. rer. medic. sollen möglich sein.

Die BTU Cottbus-Senftenberg freut sich über fünf zusätzliche, vom Land finanzierte Professuren, die ihr Forschungsprofil in Biotechnologie, Chemie und Gesundheitswissenschaften schärfen soll. BTU-Präsident Professor Jörg Steinbach zeigt sich überzeugt: "Die gemeinsame Fakultät für Gesundheitswissenschaften wird die medizinische Versorgung in Brandenburg auf ein neues Niveau heben."

MHB-Dekan Professor Edmund Neugebauer begrüßt es, dass der MHB-Forschungsschwerpunkt zur Gesundheit des Alterns eine wichtige Säule des Gesundheitscampus wird. "In der Zusammenarbeit der Universitäten liegt eine große Chance für die Entwicklung ganz neuer Organisationsstrukturen sowie von neuen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten. Hier wird vor allem die Versorgungsforschung und das Netzwerk der mit der MHB verbundenen 25 kooperierenden Kliniken, 5 Lehrkrankenhäuser und mehr als 100 Praxen eine wichtige Rolle spielen", so Neugebauer.Zusätzlich zu den drei Hochschulen sollen am Gesundheitscampus auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Kliniken einbezogen werden. Ziel ist es, einen Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung für das Flächenland Brandenburg zu leisten, die universitäre Gesundheitsforschung im Land durch Forschungsverbünde zu stärken und die praxisnahe Aus- und Weiterbildung in Gesundheit und Pflege zu fördern.

Die Gründung ist jedoch ein langwieriger Prozess. Schon vor zwei Jahren haben die drei Hochschulen einen ersten Kooperationsvertrag unterzeichnet. In der Pilotphase wurden ein Entwicklungs- und Personalkonzept, eine gemeinsame Promotions- und Habilitationsordnung und ein Forschungskonzept erarbeitet. Ein Wissenschaftlicher Beirat begleitet den Aufbauprozess und gibt Empfehlungen, unter anderem für die Weiterentwicklung von Forschungsschwerpunkten. Das Forschungs- und Entwicklungskonzept sowie das Personalkonzept passierten am 31. Mai dieses Jahres den Brandenburger Landtag. (ami)

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