Kommentar
Brutales Sparen ohne Alternative
Im Norden herrscht Fassungslosigkeit über die Sparpläne der Landesregierung. Bei dem Bemühen, den Schuldenberg nicht weiter wachsen zu lassen, gibt es kein Tabu. Am deutlichsten zeigt sich das beim geplanten Aus für den Studiengang Medizin in Lübeck. Ob dies angesichts der vielen positiven Effekte der Medizinerausbildung für die Region sinnvoll ist, muss bezweifelt werden.
Ein Blick auf die Sparliste zeigt aber auch, dass erstmals ein echter Versuch unternommen wird, aus der Schuldenfalle herauszukommen. Dieser Weg ist unpopulär, aber ohne Alternative.
Wie sehr der Norden auch dann noch über seine Verhältnisse gelebt hat, als der Schuldenstand schon Schwindel erregende Höhe erreicht hatte, zeigen die Klinikinvestitionen. Die damals rot-grüne Landesregierung investierte ab 2002 nur noch auf Pump und sorgte so dafür, dass schon in wenigen Jahren mehr für Zinsen und Tilgung gezahlt werden müsste, als die Kliniken für Investitionen bekommen würden.
Wer so kurzsichtig agiert hat, verliert den Anspruch, die von Schwarz-Gelb eingeleiteten Sparmaßnahmen zu kritisieren. Eins ist klar: Mit den jetzt zur Verfügung stehenden Mitteln wird der Investitionsstau in Kliniken nicht zu beheben sein.
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