EU-Verfahren

Bundesgesundheitsministerium lenkt bei Preisbindung ein

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Bundesregierung lenkt im Vertragsverletzungsverfahren um die Preisbindung von Rezeptarzneien ein.

Im geplanten „Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken“ werde der vierte Satz im Paragraf 78 des Arzneimittelgesetzes (AMG) aufgehoben, heißt es in einem Schreiben des zuständigen Bundesgesundheitsministeriums (BMG) an die EU-Kommission, das der „Ärzte Zeitung“ vorliegt.

In dem Satz wird der Geltungsbereich auf die hiesige Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) auch auf ausländische Versandapotheken übertragen. Die Regierung will mit dem Schreiben einer Klage der EU-Kommission zuvorkommen.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte 2016 bekanntlich die deutliche Preisbindung für ausländische Versandhandelsapotheken gekippt. Seither findet Satz 4 in Paragraf 78 ohnehin keine Anwendung mehr.

Die Preisbindung will die Regierung künftig im Sozialgesetzbuch (SGB) V zumindest für gesetzlich Versicherte regeln.

Die jetzige Regelung werde ohnehin seit dem EuGH-Urteil vor drei Jahren nicht mehr angewendet, heißt es im BMG.

„Warum einige in der Apothekerschaft so für einen Paragrafen kämpfen, der seit so vielen Jahren rechtlich keine Wirkung mehr entfaltet und auch keine mehr entfalten wird, erschließt sich uns nicht wirklich.“

Unter anderem die Apothekervereinigung ABDA pocht auf den Fortbestand von Satz 4 in Paragraf 78. (nös)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EU-Pharma Agenda – Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Impulse für die Arzneimittelversorgung aus Patientenperspektive

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

Nutzenbewertung

Eliglustat: Zusatznutzen nicht quantifizierbar

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung