Verteidigungsministerin

Bundeswehr-Reservisten sollen gegen Coronavirus-Pandemie helfen

Die Bundeswehr sichert ihre Unterstützung beim Bewältigen des Coronavirus-Ausbruchs zu. Der Kampf dagegen sei ein Marathon, so Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer.

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:
Eberhard Zorn, Generalinspekteur der Bundeswehr, und Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), Bundesverteidigungsministerin, bei einer Pressekonfeerenz zur Einbindung der Bundeswehr im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus.

Eberhard Zorn, Generalinspekteur der Bundeswehr, und Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), Bundesverteidigungsministerin, bei einer Pressekonfeerenz zur Einbindung der Bundeswehr im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus.

© Michael Sohn / AP pool / dpa

Berlin. Die Bundeswehr will zivile Stellen bei der Bewältigung der „Coronavirus“-Epidemie so gut es geht unterstützen. „Wir helfen in der Krise“, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Donnerstag in Berlin. Ziel sei es, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. „Diese Aufgabe wird uns lange fordern.“

Beschaffung medizinischer Schutzausrüstung

Bislang seien rund 50 Amtshilfeanträge an die Bundeswehr herangetragen worden, berichtete Kramp-Karrenbauer. Dabei gehe es vor allem um die Beschaffung oder den Transport von Material, darunter auch medizinische Schutzausrüstung und medizinisches Gerät.

Große Margen an entsprechenden Gütern, die in Deutschland derzeit ankämen, seien im Wesentlichen vom Beschaffungsamt der Bundeswehr (BAAINBw) organisiert worden.

Beim Verteidigungsministerium hätten sich zudem 2336 Reservisten gemeldet. Sie könnten bei der Bewältigung der „Coronakrise“ helfen. Die Ministerin sprach von rund 75 .000 Reservisten, die sofort erreichbar und ansprechbar seien. Man verfüge damit über einen „großen Pool an Spezialisten“. Knapp 1000 würden bereits zeitnah im Sanitätsdienst der Bundeswehr zum Einsatz kommen. Die Bundeswehr zählt rund 180 .000 Soldaten.

„Tun alles, was in unserer Macht steht“

Der Sanitätsdienst sei bei der Bekämpfung der Epidemie besonders gefordert, betonte Kramp-Karrenbauer. Im Normalbetrieb sei der Sanitätsdienst in das System der zivilen Gesundheitsversorgung eingebunden und für die Behandlung von Schwerverletzten in Auslandseinsätzen gedacht. „Wir werden aber bei der Verlangsamung der Ausbreitung der Pandemie in Deutschland alles tun, was in unserer Macht steht.“

Kramp-Karrenbauer warnte in diesem Zusammenhang jedoch vor überzogenen Erwartungen. „Wir sind im deutschen Gesundheitswesen ein Juniorpartner.“ Derzeit seien innerhalb der Bundeswehr 3000 Ärzte verschiedener Fachrichtungen tätig. Diese stellten im Gesundheitssystem eine hochqualifizierte, aber eben auch kleine Gruppe dar.

Appell: Alle Maßnahmen diszipliniert umsetzen

Es gebe viele Dinge, die sich durch zivile Einrichtungen besser lösen ließen als durch militärische. Als Beispiel nannte Kramp-Karrenbauer die Unterbringung von Patienten. Hier böten schon Hotels Unterstützung an. Das sei dann am Ende sinnvoller als eine Unterbringung in einem Bundeswehr-Zelt. Wenn Länder und Gemeinden, Polizei und Technisches Hilfswerk (THW) jedoch an Grenzen kämen, „werden wir sicherlich helfen“.

Der Kampf gegen das Virus gleiche einem „Marathon“, betonte die scheidende CDU-Vorsitzende. Jeder könne etwas tun, um die womöglich lange Wegstrecke zu verkürzen.

Wer keine dauerhafte Ausgangssperre wolle, müsse sich jetzt „diszipliniert“ an die von Bund und Länder beschlossenen Maßnahmen halten. Es gebe aber nicht nur diejenigen, die „Corona-Partys“ feierten, sondern auch viele Menschen, die etwa mit Einkäufen anderen Menschen helfen würden.

Wie stark schränkt der Ausfall von MitarbeiterInnen derzeit ihre Arbeit in der Praxis ein?

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt