Frankreich
Chirurgen brechen Streikaktion ab
PARIS. Frankreichs niedergelassene Chirurgen und andere Ärzte, die seit Montag gegen eine Begrenzung der Honorare gestreikt hatten, haben ihren Protest ohne konkrete Ergebnisse am Donnerstag eingestellt.
Rund 2000 Ärzte haben erfolglos vor dem Pariser Gesundheitsministerium demonstriert. Jetzt planen sie neue Aktionen, vor allem um die Bevölkerung über die wahren Kosten ihrer Leistungen zu informieren, die mit den offiziellen Honoraren der Krankenversicherung nicht zu decken sind.
Außerdem machen nach Meinung der Ärzte die Zusatzversicherungen, die normalerweise den von der gesetzlichen Krankenversicherung nicht bezahlten Anteil ihren Honorare übernehmen sollen, Milliardengeschäfte, statt die ärztlichen Honorare richtig zu erstatten.
Die streikenden Ärzte wurden von jungen Assistenzärzten, die sich nach ihrer Krankenhauszeit als Fachärzte niederlassen werden, unterstützt.
In ganz Frankreich haben sie am Montag sowie erneut am Freitag demonstriert. Die jungen Ärzte fordern für sich das Recht, nach ihrer Niederlassung ihre Gebühren selbst festlegen zu dürfen.
Anderenfalls wären sie nicht in der Lage, moderne Praxen und Geräte zu finanzieren. Am 20. November planen niedergelassene Chirurgen und Assistenzärzte eine gemeinsame Demonstration in Paris.
Danach drohen die Chirurgen mit weiteren Streiks, auch wenn durch solche Aktionen vor allem die Patienten betroffen seien - und auch die wirtschaftliche Lage der Praxen und Privatkliniken dadurch gefährdet würde. (ddb)