Austauschplattform für Ärzte und Patienten

DGIM-Patiententag: Auf dem Weg zum mündigen Patienten

Mit einem rein digitalen Format soll der Patiententag zum 127. Internistenkongress in diesem Jahr wieder als Austauschplattform zwischen Ärzten und Patienten stattfinden. Dabei geht es nicht nur um Corona.

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Die medizinischen Vorträge des Patiententages können Teilnehmer in diesem Jahr per Livestream von zu Hause verfolgen. Dabei soll es auch interaktive Elemente wie einen Chat geben. (Motiv mit Fotomodell)

Die medizinischen Vorträge des Patiententages können Teilnehmer in diesem Jahr per Livestream von zu Hause verfolgen. Dabei soll es auch interaktive Elemente wie einen Chat geben. (Motiv mit Fotomodell)

© sturti / Getty Images / iStock

Neu-Isenburg. Vergangenes Jahr fiel er wegen Corona aus, dieses Jahr findet er rein digital statt: der Patiententag anlässlich des 127. Internistenkongresses. Gerade in Pandemiezeiten sei der Austausch zwischen Patienten und Ärzten wichtig, so Wiesbadens Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz bei einer digitalen Pressekonferenz am Dienstag

Viele Menschen scheuten derzeit den Gang zum Arzt. Die Folge: Erkrankungen, die sonst gut behandelbar wären, würden zu spät erkannt. „Es gibt mehr als das Virus“, sagte Franz.

Seit nunmehr 15 Jahren veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) gemeinsam mit der Stadt Wiesbaden den Patiententag. Er gebe Ärzten die Chance, das „was wir im kurzen Arzt-Patienten-Kontakt besprechen, noch einmal zu Gehör zu bringen“, erläuterte der Vorsitzende der DGIM und diesjährige Kongresspräsident Professor Sebastian Schellong. Und die Chance, die Patienten wirklich zu mündigen Entscheidungen und Einschätzungen zu befähigen.

Warnsignale richtig deuten lernen

Neben COVID-19 und der Corona-Impfung wird es etwa um den Nocebo-Effekt, Neues aus der Asthma- und Diabetestherapie, aber eben auch die Gefäßmedizin gehen. Letztere liegt dem Angiologen Schellong besonders am Herzen. Patienten müssten hier besser über „echte“ Warnsignale für angiologische Krankheitsbilder aufgeklärt werden. „Alarmismus ist schlecht“, stellte Schellong klar.

Es brauche mehr Aufmerksamkeit für die eigenen Risikofaktoren und das, was Patienten selbst tun könnten, um diese gering zu halten. Hier sei ein guter Austausch mit dem Hausarzt wichtig, insbesondere bei Patienten mit Bluthochdruck oder Diabetes. Die allgemeine Vorstellung, „wenn ich häufig an Vorsorgeuntersuchungen teilnehme“, reduziere ich die Gefahr, sei so nicht ganz richtig, mahnte er. Das erhöhe zwar die Zahl der Arztbesuche, reiche alleine aber nicht aus.

Ein anderes wichtiges Thema wird der Klimawandel sein. Auch die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG) ist dieses Jahr Partner des Patiententages und eröffne die digitale Veranstaltung am Samstag, den 17. April, berichtete der Internist und Organisator des Patiententages Dr. Norbert Schütz. „Klimaschutz ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Gesundheit“, so Schütz.

Mehr Teilhabe durch digitales Format

Dass der Patiententag dieses Jahr rein digital stattfinden muss, sehen die Organisatoren dabei mehr als Chance, denn als Nachteil. „Das digitale Format kann den persönlichen Austausch nicht ersetzen“, so Franz. Aber es erschließe andererseits ganz neue Teilhabemöglichkeiten.

Schütz bestätigt das. Immobile Patienten könnten so etwa ebenfalls teilnehmen. Schütz: „Wir versuchen den Patiententag auch in Seniorenheime und Krankenhäuser zu tragen.“ Für die Zukunft können sich beide ein hybrides Format vorstellen. (reh)

Der Patiententag findet am Samstag, 17. April, von 9 bis 16 Uhr statt. Interessierte können sich dann einfach über den Weblink einloggen: https://kongress.dgim.de/kongressprogramm/patiententag/

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