Corona-Pandemie

DIVI fordert zentrale Verteilung von COVID-19-Patienten

Die Regionen in Deutschland sind für einen sprunghaften Anstieg von Intensivpatienten nicht alle gleich gut gerüstet. Intensivmediziner fordern jetzt eine zentrale Verteilung von Patienten.

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Derzeit werden bundesweit die Kapazitäten in der Intensivmedizin ausgebaut.

Derzeit werden bundesweit die Kapazitäten in der Intensivmedizin ausgebaut.

© Kiryl Lis / stock.adobe.com

Berlin. Intensivmediziner fordern eine zentrale Verteilung von Corona-Patienten auf die Kliniken in Deutschland. Sollte in „zwei bis vier Wochen“ der Höhepunkt der Infektionszahlen erreicht sein, würden die Kliniken in einigen Regionen über ihre Belastungsgrenze kommen, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Professor Uwe Janssens, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montag). „Die Bundesregierung muss so schnell wie möglich eine zentrale Stelle einrichten, die in einem solchen Fall die Patienten bundesweit auf weniger ausgelastete Kliniken verteilt.“

Dabei sollten das Robert Koch-Institut, das Gesundheitsministerium, das Innenministerium und die Bundeswehr beteiligt werden, regte er an.

Damit eine solche länderübergreifende Verteilung funktioniere, müssten zudem Kliniken mit Intensivstationen staatlich verpflichtet werden, ihre Kapazitäten im bundesweiten Intensivregister der DIVI zu melden. Von den rund 1160 Kliniken hätten das erst etwa 700 getan, forderte Janssens.

COVID-Patienten länger auf der Intensivstation

Laut Statistischem Bundesamt gibt es in Deutschland 28 .031 Intensivbetten in insgesamt 1160 Krankenhäusern. 2017 waren diese Betten zu rund 79 Prozent ausgelastet. Im Schnitt standen somit mehr als 5600 Betten leer. Janssens hatte am vergangenen Donnerstag angekündigt, dass die Zahl verfügbarer Intensivbetten derzeit aufgestockt werde und bald verdoppelt sein dürfte.

Auch die Fähigkeiten, Patienten zu beatmen, sollen ausgebaut werden. Nach Angaben aus Krankenhäusern werden dafür auch Beatmungsgeräte aus Operationssälen eingesetzt werden, weil derzeit viele elektive Operationen entfallen. Die Bundesregierung will zusätzliche 10 .000 Beatmungsgeräte beschaffen. Ein Grund ist auch die durchschnittliche Verweildauer von schwer erkrankten COVID-19-Patienten auf Intensivstationen. Fachleute gehen von mehr als sieben Tagen aus. Im regulären Betrieb beträgt die Verweildauer im Schnitt lediglich 3,8 Tage. (dpa/af)

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