Ebola

DRK bricht nach Sierra Leone auf

Der erste Hilfsflug des Deutschen Roten Kreuzes ist nach Sierra Leone gestartet. Sorgen bereitet der Organisation aber nach wie vor das Personal. Zwar haben sich 299 geeignete Personen gemeldet, doch das reicht noch nicht.

Veröffentlicht:
25 Tonnen Hilfsgüter transportiert das Deutsche Rote Kreuz mit dem Flieger nach Sierra Leone.

25 Tonnen Hilfsgüter transportiert das Deutsche Rote Kreuz mit dem Flieger nach Sierra Leone.

© Ralf Hirschberger/dpa

BERLIN. Die deutsche Hilfe für Ebola-Patienten läuft an: Heute hat das Deutsche Rote Kreuz einen Hilfsflug nach Sierra Leone gestartet. Dort will die Organisation ein Ebola-Behandlungszentrum aufbauen.

An Bord der Maschine, die vom Berliner Flughafen Schönefeld aus gestartet ist, befinden sich insgesamt rund 25 Tonnen Hilfsgüter, darunter Behandlungszelte, Chlor zur Desinfektion, Stromgeneratoren und Klimaanlagen.

"Das ist ein weiterer wichtiger Schritt im Kampf gegen Ebola", sagte DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters vor dem Start des Hilfsfluges.

Auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und der Botschafter der Republik Sierra Leone, Jongopie Siaka Stevens, nahmen an der Veranstaltung teil.

Zentrum mit bis zu 100 Betten

In Sierra Leone wird in Kenema ein Ebola-Behandlungszentrum, das vom Internationalen Roten Kreuz betrieben wird, vom DRK nach und nach auf bis zu 100 Betten erweitert.

In Liberia wird das DRK mit Unterstützung der Bundeswehr Mitte November in Monrovia eine Klinik mit ebenfalls bis zu 100 Betten in Betrieb nehmen, heißt es in einer DRK-Mitteilung. Die ersten Helfer für beide Einsatzorte befänden sich bereits vor Ort.

Beide Projekte, die mithilfe der Bundesregierung finanziert werden, sind zunächst für zwölf Monate geplant.

107 Ärzte für Ebola-Einsatz geeignet

Nach einem Aufruf an medizinisches Personal, sich für den Ebola-Einsatz zu melden, sind bisher 804 konkrete Bewerbungen eingegangen. Davon sind nach einer ersten Durchsicht 299 grundsätzlich geeignet, darunter 107 Ärzte.

"Für die ersten vier Monate ist der Betrieb der beiden Behandlungszentren gesichert. Es reicht aber noch nicht aus, um die Kliniken über zwölf Monate hinweg zu betreiben", sagt Seiters.

Das Personal soll etwa alle vier bis fünf Wochen ausgetauscht werden.

Bewerbung für Hilfseinsatz

Freiwillige medizinische Helfer können sich ab sofort über das Online-Bewerbungssystem des Deutschen Roten Kreuzes für diesen Hilfseinsatz melden unter: https://drkhrnet.drk.de/Home

"Die Verhältnisse vor Ort sind katastrophal. Deshalb ist weitere Hilfe dringend notwendig", sagt Seiters. Er appelliert an die Bevölkerung, für den Einsatz zu spenden.

Damit sollen die örtlichen Helfer des Roten Kreuzes unterstützt werden, die in die Dörfer gehen, um Aufklärungskampagnen zu betreiben, heißt es. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kolumne „Hörsaalgeflüster“

Global Model WHO: Junge Stimmen für die globale Gesundheit

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Ein Medikament unter vielen, das wenigen hilft? 2400 Wirkstoff-Kandidaten in der EU haben den Orphan-Drug-Status.

© artisteer / Getty Images / iStock

Wirkstoff-Kandidaten mit Orphan-Drug-Status

Orphan Drugs – Risiken für ein Modell

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Ein junges Mädchen wird geimpft – gegen HPV? (Symbolbild mit Fotomodellen)

© milanmarkovic78 / stock.adobe.com

Vision Zero Onkologie

Die Elimination des Zervixkarzinoms

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!