Digitalisierung

Datenschutz für Psychotherapeuten ein hohes Gut

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Berlin. Psychotherapeuten verlangen maximalen Datenschutz bei digitalen Gesundheitsanwendungen.

Immerhin gehe es um hochsensible Daten, sagte Gebhard Hentschel vom Bundesvorstand der Deutschen Psychotherapeuten Vereinigung (DPtV) bei einer Veranstaltung des Verbands am Donnerstag. „Therapeuten sind per Berufsordnung zu Verschwiegenheit und zu Vertraulichkeit verpflichtet.“

Das sollten Patienten auch erwarten dürfen, wenn sie Apps nutzten. DPtV-Bundesvorsitzende Barbara Lubisch sprach von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz als Technologien, die spannend seien, die einen aber auch „gruseln“ ließen.

Das kürzlich verabschiedete Digitale-Versorgung-Gesetz sieht vor, dass Ärzte medizinische Apps auf Kassenkosten verordnen dürfen.

Patienten entscheiden

Der Kinderarzt und Mitbegründer der Agentur „Flying Health“, Dr. Markus Müschenich, sagte, nicht Ärzte und Therapeuten entschieden darüber, wie stark digitale Anwendungen oder Künstliche Intelligenz (KI) die Medizin bestimmen.

Der Patient entscheide das. Studien zeigten, dass KI-Algorithmen bei der Diagnose genauso gut abschnitten wie Ärzte. „Auch KI kann Leben retten.“

Freilich könne das bei Ärzten eine „narzisstische Kränkung“ hinterlassen. Fakt sei aber mittlerweile, „dass Google als erstes merkt, wenn sie krank sind“. Der Leibarzt komme über den Ohrhörer, der die Körpertemperatur während des Musikhörens des Nutzers erfasse. „Die Zukunft ist bereits da, sie wird gerade an das Gesundheitswesen ausgeliefert.“

Auch der IT-Sicherheitsexperte Martin Tschirsich sagte, der Patient bestimme, „welchen Doktor er sich holt: den aus Fleisch und Blut oder den aus KI“. Risikomanagement sei wichtig bei den Anwendungen.

Ansonsten nähmen „Vertraulichkeit“ und Gesundheit Schaden. Schon ein „digitaler Pillenwecker“, der versage, könne die Patientensicherheit gefährden. (hom)

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