Kommentar zu Wartezeiten

Delegation schafft Zeit

Die Delegation von Leistungen könnte dem einzelnen Arzt mehr Zeit für die Versorgung chronisch kranker Patienten verschaffen.

Von Raimund Schmid Veröffentlicht:

Noch nie zuvor auf einem Kongress mussten sich Pädiater mit so vielen aktuellen Gesetzesvorhaben befassen wie dies beim 47. Herbstkongress des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte der Fall war: Notfallreform, „Digitale-Versorgungs-Gesetz“, Nationale Reduktionsstrategie zur Bekämpfung der Adipositas, Masernimpfpflicht und das bereits in Kraft getretene Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG).

Das Grundproblem – immer vollere Praxen mit immer mehr Patienten und immer längeren Wartezeiten – haben frühere Gesetze weder in der Pädiatrie noch in der Allgemeinmedizin bislang lösen können. Das wird auch angesichts des Ärztemangels und der Bevölkerungs- und Geburtenentwicklung in absehbarer Zeit so bleiben.

Helfen könnte da kurzfristig nur der zügige und mutige Ausbau der Delegation, wie das in anderen EU-Ländern schon längst Standard ist. Diese könnte dem einzelnen Arzt die Entlastung bringen, die er vor allem für chronisch kranke Patienten so dringend benötigt. Die Zeit für Gespräche müsste dann aber besser honoriert werden.

Das wäre die beste Antwort auf die von den Pädiatern angeprangerte Alternativmedizin, die genau mit der Zeitfrage punktet, und die Schulmedizin hier an ihrem wunden Punkt trifft.

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