"Die BÄK braucht einen medialen Polit-Profi an ihrer Spitze"

Fünf Kandidaten bewerben sich um das Präsidentenamt bei der Bundesärztekammer. Für Karsten Vilmar, den Ehrenpräsidenten, ist Frank Ulrich Montgomery erste Wahl. Das Kandidatenkarussell wächst unterdessen: Auch Hessens Kammerchef will für den Posten kandidieren.

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:
Professor Karsten Vilmar: Montgomery sollte Hoppe im Amt beerben.

Professor Karsten Vilmar: Montgomery sollte Hoppe im Amt beerben.

© Griebel/MB

BERLIN. Professor Karsten Vilmar, Ehrenpräsident der Bundesärztekammer, macht keinen Hehl aus seiner Meinung: Seit 1950 seien immer die Vize-Präsidenten zu den Nachfolgern an die Spitze der Bundesärztekammer gewählt worden. "Montgomery ist der richtige Mann", so Vilmar zur "Ärzte Zeitung".

Doch Vilmar will sich bei seinem "Votum" nicht auf formale Dinge reduzieren lassen. Mit entscheidend für die Wahl an die Spitze der BÄK sei die Kompetenz, die sich ein Kandidat als Vize-Präsident der Bundeskammer angeeignet habe.

Hinzu komme Montgomerys langjährige Erfahrung als ehemaliger Vorsitzender des Marburger Bundes. Vilmar: "Die Ärzteschaft will doch auch in den Medien gut und kompetent vertreten sein. Da muss man einen Mann wählen, der das am besten kann."

Mehr Präsenz für die Arbeit der Kammer

Schon Ende der 70er Jahre habe sich der Ärztetag intensiv mit dem Thema Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt. Die Quintessenz sei gewesen, die ärztlichen Anliegen stärker in die Öffentlichkeit zu tragen. Vilmar: "In Zeiten, in denen die Medien allgegenwärtig sind, muss man zeitnah reagieren und Präsenz zeigen."

Die aktuelle gesundheitspolitische Diskussion zeige, dass weder die Versorgungs- noch die Finanzstrukturen in den letzten 30 Jahren mit der medizinischen Versorgung Schritt gehalten haben.

"Wir haben konkrete Vorschläge für die Neuordnung der Versorgungslandschaft gemacht - etwa bezüglich der Ermächtigung von Ärzten. Diese sind leider von der Politik nicht aufgenommen worden."

Auch Hessens Kammerchef bewirbt sich für den Posten

Das alte Denken in Sektoren müsse überwunden werden, so Vilmar. Eine Forderung, die er auch an die Delegierten richtet, sich bei der Wahl eben nicht fachgruppenbezogenen Interessen unterzuordnen.

Für die Wahl zum Präsidenten der Bundesärztekammer haben sich neben Montgomery, Dr. Günther Jonitz (Berlin), Dr. Theodor Windhorst (Westfalen-Lippe) und Martin Grauduszus (Nordrhein) beworben. Am Wochenende wurde bekannt, dass sich auch Hessens Kammerpräsident, Dr. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, um das Amt bewirbt.

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