Kommentar – Wer darf Tattoos entfernen?

Die Politik macht es passend

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Das Votum des Bundesrats zum neuen Strahlenschutzrecht ist ein Musterbeispiel für Bedarfsplanung, wenn Politiker die Feder führen. Worum geht es? Völlig zu Recht wollte Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) den boomenden Markt der Tattoo-Entfernung regulieren. Bisher kann jeder, der einen Gewerbeschein vorweisen und einen Laserschutzkurs besucht hat, in das Geschäft einsteigen. Deshalb sollte der Umgang mit leistungsstarken Lasern Dermatologen und Fachärzten für plastische Chirurgie vorbehalten sein, so Schulze.

Doch bei jungen Erwachsenen ist inzwischen ein Tattoo weniger die Ausnahme als die Regel. Angeblich, so wurde kolportiert, lassen sich jährlich mehr als eine Million Menschen lasern, um ein Tattoo loszuwerden. Allein durch diese Aufgabe werde künftig ein Großteil der Arbeitskapazität von Hautärzten gebunden werden. Am Freitag zog die Länderkammer die Notbremse.

Jetzt sind alle approbierten Ärzte ausreichend qualifiziert, insofern sie eine entsprechende Fortbildung nachweisen. Auf welchem Datenmaterial diese neue Einschätzung basiert, bleibt allerdings unklar. Das nennt man politische Bedarfsplanung: Was nicht passend ist, wird passend gemacht. Die Selbstverwaltung hätte sich mit einer solchen Festlegung über Monate gequält.

Lesen Sie dazu auch: Bundesrat: Nur noch Ärzte dürfen Tattoos entfernen

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zum geplanten „Gesundheitspunkt“ im Rems-Murr-Kreis

Gesucht ist eine kluge Koproduktion der ambulanten Versorgung

Kommentar

LillianCare – ein neuer Player ohne Patina

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Wie das Vorgehen bei einem Makrophagen-Aktivierungssyndroms am besten gelingt, erläuterte Dr. Peter Nigrovic beim Rheumatologen-Kongress EULAR in Barcelona.

© Katja Schäringer

Rheumatologen-Kongress

„Es braucht ein Dorf, um Morbus Still zu verstehen“