Die meisten Heime intensivieren Betreuung von Demenzkranken

Für die Betreuung von Demenzkranken brauchen Pflegeeinrichtungen speziell geschultes Personal. Im Nordosten bieten inzwischen 85 Prozent der Heime solche Angebote.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:
Körperliche Aktivität bremst den Verlauf der Demenz, Spezialbetreuung hilft dabei. © Joerg Boethling

Körperliche Aktivität bremst den Verlauf der Demenz, Spezialbetreuung hilft dabei. © Joerg Boethling

© Joerg Boethling

SCHWERIN. Sie lesen vor, begleiten bei Spaziergängen und Ausflügen und leiten bei leichter Gartenarbeit oder handwerklicher Tätigkeit an: besonders geschulte Pflegekräfte, die sich in Pflegeheimen vor allem um Demenzkranke kümmern.

Allein in Mecklenburg-Vorpommern geht man von 7000 bis 8000 Menschen in Pflegeheimen aus, für die den Einrichtungen eine solche Pflegekraft zusteht. Denn seit Mitte 2008 sieht das Gesetz vor, dass Pflegeeinrichtungen, die Demenzkranke betreuen, zusätzliches Personal bezuschussen lassen können. 93,33 Euro je Bewohner stellen die Pflegekassen dafür zur Verfügung.

Für je 25 demenzkranke Bewohner wird das Personal im Pflegeheim dafür um eine Kraft aufgestockt. Rund 300 solcher zusätzlicher Kräfte sind also allein in Mecklenburg-Vorpommern möglich. Inzwischen machen nach Auskunft des Ersatzkassenverbandes in Mecklenburg-Vorpommern fast 85 Prozent der Pflegeeinrichtungen von dieser Zuschussmöglichkeit Gebrauch, genauer gesagt 198 von 234 stationären Pflegeeinrichtungen und zwei von sechs Kurzzeitpflegeeinrichtungen.

"Damit kann die Versorgung von Demenzkranken in unserem Bundesland kontinuierlich verbessert werden", sagte Dr. Bernd Grübler, Sprecher der vdek-Landesvertretung zu der hohen Resonanz auf das Angebot. Die zusätzlichen Kräfte stehen vor allem für die soziale Betreuung der Demenzkranken zur Verfügung.

Die erforderliche Qualifikation wird durch ein fünftägiges Orientierungspraktikum, einen Basiskurs (100 Stunden), ein 14tägiges Betreuungspraktikum sowie einen 60stündigen Aufbaukurs erreicht. Angeboten werden die Qualifikationskurse von den Arbeitsagenturen, privaten Weiterbildungseinrichtungen und Pflegeheimen.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesetzgebungsvorhaben des BMG

Was das Gesundheitsministerium plant – und was es liegenlässt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt