Arbeitszeit-Studie

Drei von vier Pfleger arbeiten auch sonntags

Beschäftigte in der Pflege sind besonders stark von Wochenendarbeit betroffen, so eine Analyse.

Veröffentlicht:

DORTMUND. Zwischen 2015 und 2017 haben sich die Arbeitszeiten in Deutschland bezüglich Dauer, Lage und Flexibilität eher wenig verändert. Nach wie vor arbeitet etwa ein Fünftel der Beschäftigten regelmäßig zu atypischen Zeiten (vor 7 oder nach 19 Uhr).

Auch berichten konstant 43 Prozent der Beschäftigten, mindestens einmal im Monat auch am Wochenende zu arbeiten. Dies geht aus dem jüngst von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) veröffentlichten Bericht „BAuA-Arbeitszeitbefragung: Vergleich 2015 - 2017“ hervor.

Wie es in dem Bericht heißt, sehen sich viele Betriebe, insbesondere im Dienstleistungsbereich, dazu gezwungen, ihre Services an sieben Tagen der Woche rund um die Uhr anzubieten – „im Pflegebereich ist eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung unerlässlich“, räumen die Autoren des Berichts ein.

„Die Ausbreitung der Dienstleistungsarbeit (Tertiarisierung) führt dabei zu einer Zunahme untypischer Beschäftigungsmuster, wie Nacht- und Schichtarbeit, aber auch Arbeit am Wochenende, z. B. demografisch bedingt in pflegerischen Berufen“, erläutert die BAuA.

In puncto Wochenendarbeit weist der Bericht darauf hin, dass in nicht-medizinischen Gesundheits-, Körperpflege- und Wellnessberufen – darunter wird die Altenpflege subsumiert – der Anteil der betroffenen Beschäftigten nochmals angestiegen sei – und zwar von 75 Prozent in 2015 auf 83 Prozent im vergangenen Jahr.

„In diesem Bereich ist der Anteil auch sonntags Beschäftigter deutlich höher und hat sich von 60 Prozent auf 72 Prozent nochmals erhöht. Die Zahlen weisen indirekt auf eine Verschiebung der Wochenendarbeit von nur samstags auf samstags und sonntags hin“, heißt es ergänzend.

„Wenig Einflussmöglichkeiten und gleichzeitig vergleichsweise hohe Anforderungen an die Flexibilität werden beispielsweise an Pflegekräfte gestellt“, heben die Autoren die Arbeitsbedingungen in der Pflege hervor. (maw)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Hohe Kostenbelastung

Mülheimer Hausarzt verklagt KV wegen Notdienst-Pauschale

Mehr Muskeltraining nötig

Gesundheitsreport: Menschen in Deutschland sitzen sich krank

Lesetipps
Kein Einzelimpfstoff gegen Pertussis verfügbar: Wie also Schwangere impfen?

© Porträt: Antje Boysen/DEGAM | Sp

Sie fragen – Experten antworten

Kein Einzelimpfstoff gegen Pertussis verfügbar: Wie also Schwangere impfen?