Es geht nicht nur um die Vergütung

Wie kann die hausärztliche Versorgung vor allem im ländlichen Raum verbessert werden? Auch das war ein Thema beim Hausärzte- Hearing im Bayerischen Landtag.

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MÜNCHEN (sto). Um den Nachwuchssorgen im hausärztlichen Bereich zu begegnen, soll es bei neuen Hausarztverträgen in Bayern nicht nur um die Vergütung, sondern auch um strukturelle Verbesserungen gehen.

Angesichts der demografischen Entwicklung insbesondere im ländlichen Raum müsse alles getan werden, um die hausärztliche Versorgung zu stärken, meinte Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder beim Hausärzte-Hearing am Freitag im Bayerischen Landtag.

"Der AOK-Hausarztvertrag wäre ein gutes Vorbild für Vereinbarungen auch mit anderen Kassen", erklärte dazu der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes (BHÄV), Dr. Wolfgang Krombholz. Denn der AOK-Vertrag habe durchaus das Potenzial, den Nachwuchssorgen im hausärztlichen Bereich begegnen zu können.

Eine Bedingung sei jedoch, dass Hausarztverträge eine Laufzeit über mehrere Jahre haben, so dass Planungssicherheit besteht, ergänzte der stellvertretende BHÄV-Vorsitzende, Dr. Dieter Geis. Ein Vorteil des AOK-Vertrages sei außerdem der vergleichsweise geringere Verwaltungsaufwand. Denn die zunehmende Bürokratie in den Hausarztpraxen schrecke viele junge Ärzte ab, berichtete Geis.

Die AOK sei nach wie vor zu neuen Verhandlungen über Hausarztverträge bereit, erklärte AOK-Vorsitzender Dr. Helmut Platzer. Für die AOK sei die hausarztzentrierte Versorgung ein Grundpfeiler der medizinischen Versorgung. Mit dieser Versorgungsform sollten die Patienten eine bessere und dank der Lotsenfunktion des Hausarztes auch eine wirksamere Behandlung bekommen, so Platzer.

Einen "Einheitsvertrag" für die hausärztliche Versorgung lehnte hingegen der Vertreter der Ersatzkassen in Bayern, Dr. Ralf Langejürgen, ab. Um Hausärzte für ländliche Regionen zu gewinnen, brachte Sigrid König vom BKK-Landesverband differenzierte Honorarvereinbarungen für Stadt und Land ins Gespräch.

Lesen Sie dazu auch: Neustart für 73b-Verträge - aber ohne Drohgebärden Söder schlichtet, Hausärzte und Kassen wollen wieder verhandeln Standpunkte zum Thema hausärztliche Versorgung

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Geradewegs in die nächste Sackgasse?

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