Kommentar

Geradewegs in die nächste Sackgasse?

Von Jürgen Stoschek Veröffentlicht:

Krankenkassen und Hausärzteverband in Bayern wollen wieder miteinander reden. Das ist gut so. Mehr war vom Hausärzte-Hearing, zu dem Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder eingeladen hatte, allerdings auch nicht zu erwarten. Die Kündigungen der Hausarztverträge, der verpasste Systemausstieg des Bayerischen Hausärzteverbandes und die vielen gegenseitigen Beschimpfungen haben einen gewaltigen Scherbenhaufen hinterlassen.

Jetzt geht es darum, sich wieder auf gemeinsame Ziele zu besinnen. Das wird schwer genug werden. Denn wenn es um konkrete Verhandlungen geht, wird sich zeigen, dass es immer noch erhebliche Differenzen zu Inhalten und Struktur einer hausarztzentrierten Versorgung gibt - zwischen Ärzten, zwischen Hausärzten und Kassen und auch innerhalb der Kassenlandschaft selbst.

Einige Kassen haben bereits im Vorfeld neuer Verhandlungen signalisiert, dass sie einer besseren Vergütung nur bei nachgewiesenen Einsparungen zustimmen wollen. Auch wenn das Geld knapp ist: Eine Reduzierung der Gespräche auf reine Honorarverhandlungen könnte in die Sackgasse führen. Deshalb müssen alle Beteiligten ihre Fahrtrichtung rechtzeitig korrigieren.

Lesen Sie dazu auch: Neustart für 73b-Verträge - aber ohne Drohgebärden Söder schlichtet, Hausärzte und Kassen wollen wieder verhandeln

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Kommentare
Maximilian Micka 17.01.201119:19 Uhr

Weniger Geld für mehr Leistung und mehr Qualität....

Die Forderungen der Kassen, voran der AOK lassen mich an ein Shopping-Gebaren im Winterschlußverkauf denken:
Die reduzierte Ware soll noch mit einem Sonderrabatt versehen werden, dafür muß aber die Garantie über das Normalmaß verlängert werden.
Was für eine Einkaufshaltung ist das denn?
Wo soll es denn das geben?
Wir Hausärzte leisten seit Jahren eine hochqualitative medizinische Versorgung, rund um die Uhr.
Dürfen wir mal bitte erfahren wo unsere Versorgungsdefizite liegen? Dürfen wir mal bitte erfahren, welche Leistungen wir noch anbieten sollen, die Ihr Kassen uns dann nicht bezahlen wollt? Leistungen, die uns die KV verbietet abzurechnen, die wir nicht leisten können, weil sie unser Budget oder Regelleistungsvolumen sprengen.
Sollen wir unsere Patienten weiter ver-"IGeL"n, was die Patienten, aber nicht ihre Kasse leistet.
Ich zähle mich selbst zu einer jungen Generation Hausärzte. Ich habe eine hochqualitative Ausbildung in Praxis und Klinik hinter mir. Ich bin geprüft worden und mir wurde der Facharztstatus zuerkannt als Ausdruck meiner Befähigung, eigenständig meine Patienten fachgerecht zu versorgen. Ich nenne eine ordentliche Zahl an Fertigkeiten und Befähigungen mein eigen, die ich während meiner Ausbildung erworben habe und kaum eine wird nennenswert bezahlt. Wir führten bei uns freiwillig ein Qualitätsmanagement ein. Unsere Arbeit IST Qualität.
Nein, werte Kassenvertreter, so läuft es nicht!
Erst wird gezahlt was wir Hausärzte bisher leisten - und zwar ordentlich. Wer dann noch einen Nachschlag in den Leitungen haben will, muß ihn bezahlen!

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus