Jahreswirtschaftsbericht

Fachkräftemangel wird Herausforderung

Die Wirtschaft brummt – aber der Fachkräftemangel, auch in Medizin und Pflege – wird zum Problem.

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BERLIN. Das Wirtschaftswachstum wird sich nach dem am Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedeten Jahreswirtschaftsbericht von 2,2 auf 2,4 Prozent real in diesem Jahr beschleunigen. Damit einher geht eine steigende Beschäftigung: Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wird im laufenden Jahr um 490.000 Personen steigen, nachdem bereits mehr als 700.000 Menschen 2017 zusätzlich sozialversicherungspflichtig arbeiteten. Die Arbeitslosenquote wird damit von 5,7 auf 5,3 Prozent sinken.

Diese Dynamik erlaubt es, die Staatsschulden so weit abzubauen, dass im nächsten Jahr das Maastricht-Kriterium erreicht wird und der Anteil der Staatsschulden auf unter 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts sinkt. Die Finanzlage der Sozialversicherungen wird von der Bundesregierung derzeit als so stabil eingeschätzt, dass sie im Jahreswirtschaftsbericht gar nicht mehr eigens erwähnt wird.

Die Dynamik der Wirtschaft hat – neben der demografischen Entwicklung – eine Kehrseite: Fachkräftemangel. Die Bundesregierung hofft dabei auf positive Effekte des Pflegeberufereformgesetzes, mit dem eine generalistische Ausbildung geschaffen wird, und auf den Masterplan Medizinstudium 2020. Damit soll die Ausbildung von Ärzten auf eine bedarfsgerechte Versorgung ausgerichtet werden. Das Ziel: Mehr Nachwuchs für die flächendeckende hausärztliche Versorgung zu finden. Die Länder können eigenständig über eine Landarztquote entscheiden.

Mit einer besonders dynamischen Entwicklung rechnet die Bundesregierung im Pflegebereich. "Die Ausweitung der Leistungsbeiträge durch die Pflegestärkungsgesetze 1 und 2 werde die Nachfrage nach professioneller Unterstützung weiter erhöhen und zu Beschäftigungszuwachs in der Pflege führen", heißt es im Bericht.

Mit Projekten des Innovationsfonds, dem E-Health-Gesetz und der damit einhergehenden Digitalisierung des Gesundheitswesens sowie mit sektorübergreifenden Versorgungsprojekten seien Forderungen des Sachverständigenrats adressiert worden, Effizienzpotenziale zu erschließen. (HL)

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