Trauma-Bewältigung

Flüchtlinge: Selbsthilfe per App

Das Programm Help@APP für traumatisierte Geflüchtete wird im Rahmen des Innovationsfonds gefördert.

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LEIPZIG. Die Entwicklung und Evaluation einer Selbsthilfe-App für traumatisierte Flüchtlinge wird mit 925.000 Euro aus dem Innovationsfonds gefördert. Das teilt die Universität Leipzig mit, deren Forscher die arabischsprachige App aktuell entwickeln. Sie soll bei der Bewältigung von traumatischen Kriegs- und Fluchterfahrungen helfen und bei positiver Wirkung 2020 für digitale Geräte kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

Die verhaltenstherapie-basierte, interaktive App ist aus mehreren Modulen aufgebaut: Die zentralen Inhalte stellen die Bewältigung von psychischen Problemen und der Umgang mit Trauma-Auslösern dar. Mit Selbsttests sollen die Betroffenen eine spezifische Rückmeldung auf ihre jeweilige individuelle Problemkonstellation erhalten. "Die Selbsthilfe-App ist für den Nutzer jederzeit und an jedem Ort individuell verfügbar und kann damit ein gutes zusätzliches Angebot zur medizinischen Grundversorgung darstellen", hofft Projektkoordinator Dr. Tobias Luck vom Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) der Medizinischen Fakultät Leipzig.

Dazu gibt die App Informationen und Empfehlungen zu professioneller Hilfe im deutschen Versorgungssystem – etwa Notfallnummern und Anlaufstellen. Nach der Entwicklung der Inhalte soll die Wirksamkeit der Selbsthilfe-App in einer randomisiert-kontrollierten Studie mit syrischen Geflüchteten überprüft werden. Das Gemeinschaftsprojekt "Help@APP – Entwicklung und Evaluation einer Selbsthilfe-App für traumatisierte syrische Geflüchtete in Deutschland" ist bis 2020 angelegt.

Die App-Entwicklung erfolgt in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, die Evaluation wird vom ISAP gemacht. Die Leipziger Einrichtungen arbeiten mit dem Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung in Hamburg unter Leitung von Professor Hans-Helmut König zusammen. (jk)

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