Tödlicher Arzneitest

Französische Ministerin sieht Fehler bei Labor

Der Tod eines Probanden bei einem Medikamententest wird in Frankreich derzeit intensiv untersucht. Gesundheitsministerin Touraine will Fehler beim Labor ausgemacht haben.

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PARIS. Nach dem Drama um einen Medikamententest mit tödlichem Ausgang in Frankreich hat Gesundheitsministerin Marisol Touraine "große Versäumnisse" beim Labor ausgemacht.

Eine vorläufige Untersuchung durch die staatliche Kontrollbehörde Igas habe drei Fehler ergeben, sagte Touraine in Paris.

An den Folgen des Tests an zuvor gesunden Menschen im westfranzösische Rennes war ein Teilnehmer gestorben, fünf Patienten mussten vorübergehend in einer Klinik behandelt werden. Die medizinischen Ursachen sind laut Touraine noch nicht geklärt.

Das Unternehmen Biotrial hatte den Wirkstoff aus dem Schmerzmittelbereich für den portugiesischen Hersteller Bial getestet.

Nach Angaben von Touraine hat das Labor nicht ausreichend über einen ersten erkrankten Probanden berichtet. Am nächsten Tag seien die Tests mit anderen Freiwilligen fortgesetzt worden.

Zudem seien diese Probanden nicht über den Vorfall am Vortag informiert worden. Sie hätten somit keine Möglichkeit gehabt, ihre Teilnahme an der Studie zu überdenken.

Außerdem bemängelt die Untersuchung laut Touraine, die Medikamentenaufsicht ANSM sei zu spät informiert worden. Einen abschließenden Bericht erwartet Touraine für Ende März. (dpa)

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