Mitgliederversammlung in Berlin

Fritsche ist neuer Präsident der Diabetesgesellschaft

Neuaufstellung bei der Deutschen Diabetes Gesellschaft: Professor Andreas Fritsche ist zum Präsidenten gewählt worden. Zwei Themen sieht der Diabetologe aus Tübingen weit oben auf der Agenda.

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„Wichtig ist eine qualifizierte, zertifizierte und stufengerechte Diabetesbehandlung auf allen Versorgungsebenen“: Professor Andreas Fritsche, neuer Präsident der Deutschen Diabetesgesellschaft (DDG).

„Wichtig ist eine qualifizierte, zertifizierte und stufengerechte Diabetesbehandlung auf allen Versorgungsebenen“: Professor Andreas Fritsche, neuer Präsident der Deutschen Diabetesgesellschaft (DDG).

© Dirk Deckbar/DDG

Berlin. Der Tübinger Diabetologe Professor Andreas Fritsche ist neuer Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).

Die Mitgliederversammlung wählte den stellvertretenden Leiter des Instituts für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz-Zentrums München und Leiter der Diabetestherapiestation und Diabetesambulanz an der Universität Tübingen am Freitag zum Nachfolger von Professor Andreas Neu, der nun Past-Präsident der DDG ist.

Fritsche kündigte an, in seiner zweijährigen Amtszeit ein großes Augenmerk auf die geplante Krankenhausreform der Ampelkoalition und die Anforderungen der Diabetologie bei dem Umbau legen zu wollen. Es müsse gelingen, eine qualifizierte, zertifizierte und stufengerechte Diabetesbehandlung auf allen Versorgungsebenen zu etablieren, betonte Fritsche.

Wichtig seien auch mehr finanzielle Anreize für die sprechende Medizin, zu der auch die Diabetologie gehöre. „Wir müssen sprechende Medizin honorieren und in sie genauso investieren wie beispielsweise in Gentechnik, Digitalisierung oder mRNA-Therapie“, sagte der Facharzt für Innere Medizin.

„Mehr Anreize für sprechende Medizin setzen“

Zudem wolle er sich dafür einsetzen, Vorurteile gegenüber der Stoffwechselerkrankung abzubauen, sagte Fritsche. „Nicht nur in der Öffentlichkeit herrscht oft ein stereotypes, diskriminierendes Bild des übergewichtigen, trägen Menschen mit Typ-2-Diabetes vor.“

Auch in der Politik sei häufig eine „Simplifizierung der Erkrankung“ und das Klischee „des Diabetikers“ vorherrschend. Womöglich sei das ein Grund, warum mitunter falsche gesundheitspolitische Entscheidungen getroffen würden, die eine zielgerichtete Prävention und Behandlung des Diabetes mellitus verhinderten.

Laut Diabetesgesellschaft sind derzeit rund 8,7 Millionen Menschen in Deutschland an Diabetes Typ 1 oder Typ 2 erkrankt – jährlich kommen etwa eine halbe Million Neuerkrankungen hinzu. Bis zum Jahr 2040, schätzen die Experten, könnten 12,4 Millionen Bundesbürger einen Diabetes haben.

Neu in den Vorstand der DDG gewählt wurden Professor Julia Szendrödi aus Heidelberg. Sie übernimmt für zwei Jahre das Amt der Vizepräsidentin. Professor Baptist Gallwitz ist weiter Pressesprecher der Fachgesellschaft, als Niedergelassene und Vertreter des BVND treten erneut Dr. Dorothea Reichert und Dr. Tobias Wiesner im Vorstand der DDG auf.

Julia Szendrödi neue DDG-Vize

Die Diabetesgesellschaft vertritt eigenen Angaben zufolge 9.300 Mitglieder – darunter Ärztinnen und Ärzte in Klinik und Praxis sowie Wissenschaftler, Psychologen, Apotheker und Diabetes-Fachkräfte.

Fritsche ist seit 1996 Mitglied der DDG. Seit 2008 gehört er dem Ausschuss Pharmakotherapie der Fachgesellschaft an und von 2019 bis 2022 war er Sprecher der Kommission Epidemiologie und Versorgungsforschung. Von 2009 bis 2014 war Fritsche Vorstandsmitglied und Pressesprecher der DDG. (hom)

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