KV Niedersachsen

Für 2011 entfällt Richtgrößenprüfung!

Eine Vereinbarung mit den Kassen bewahrt Niedersachsens Ärzte vor Richtgrößenprüfungen bei Arzneimitteln, wenn sie die festgelegten Verordnungsquoten einhalten. Letzteres stand für 2011 infrage - nun hat ein Gutachter die Lage geklärt.

Christian BenekerVon Christian Beneker Veröffentlicht:

HANNOVER. Jetzt ist es amtlich: In Niedersachsen entfällt bei den Arzneimitteln die Richtgrößenprüfung für das Jahr 2011, weil die Ärzte die Quote bei den Leitsubstanzen eingehalten haben. Das teilte die KV Niedersachsen (KVN) nun mit.

Niedersachsens Ärzte haben die mit den Kassen vereinbarte Obergrenze für 2011 von rund 2,35 Milliarden Euro überschritten und nur zehn der zwölf vereinbarten Leitsubstanzquoten eingehalten. Unklar war, wie dieses Ergebnis bewertet werden sollte.

Denn in Niedersachsen haben Kassen und KV sich auf ein sogenanntes Arzneimittel-Regionalpaket geeinigt.

Demnach müssen die Arzneimittelausgaben im Land um 0,1 Prozent unter dem Bundesschnitt liegen. Gelingt dies nicht, müssen die für zwölf Leitsubstanzen vereinbarten Obergrenzen eingehalten werden.

Wird auch das nicht erreicht, obliegt es dem einzelnen Arzt, die Verschreibung der Leitsubstanzen unter den festgelegten Zielwert zu drücken. Im Gegenzug entfallen dem Regionalpaket zufolge für Ärzte die Richtgrößenprüfungen.

Kassen stellten Prüfungsstopp infrage

Für 2011 hatten "die Kassenverbände den Wegfall der Prüfungen in einer Nachbetrachtung noch einmal infrage gestellt", so die KVN.

"Hintergrund war, dass die Kassen anstelle einer Auswertung der Leitsubstanzen für das Gesamtjahr 2011 nur eine Auswertung für das 4. Quartal 2011 bei der Gesamtberechnung zugrunde gelegt hatten."

Die KVN wollte indessen die ursprüngliche Mitteilung als verbindlich ansehen, dass die Quoten 2011 eingehalten worden seien. "Dies wurde nun durch einen unabhängigen Gutachter bestätigt", teilte die KVN mit.

"Dementsprechend entfällt die Richtgrößenprüfung für das Jahr 2011 im Bereich der Arzneimittel definitiv."

Die Kassen bestätigen die Angaben der KVN. Carsten Göken, Referatsleiter beim vdek-Landesverband Niedersachsen, sagte: "Es werden für 2011 keine Richtgrößenprüfungen bei den Arzneimitteln stattfinden.

 Aber weil die Arzneimittelausgaben in Niedersachsen insgesamt um mehr als 0,1 Prozent stärker gestiegen sind als im Bundesschnitt, muss die KVN fünf Millionen Euro nachzahlen." Das sei im Regionalpaket so vereinbart.

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