Kommentar

Gute Vorschläge, aber kein Konzept

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Die aktuelle Pflegediskussion gleicht einem Flickenteppich. Neue Ideen und Anregungen werden im Wochenrhythmus präsentiert. Was fehlt, sind eine klare Struktur und ein konkreter Zeitplan, bis wann die Pflegereform in trockenen Tüchern sein soll, und vor allem, was sie kosten soll.

Gestern erblickte mal wieder ein vertrauliches, noch nicht abgestimmtes, aber diskussionswürdige Papier das Licht der Öffentlichkeit. "Menschlich, bedarfsgerecht und zukunftsfest" sollen die Reformeckpunkte die Pflege machen. Absender: die Arbeitsgruppe Gesundheit der Unionsfraktion. Einer der Vorschläge: Die in Familien von ausländischen Pflegekräften erbrachte Pflege soll legalisiert werden.

Das ist löblich, löst aber das Problem dort nicht. Es sind die gesamten Bedingungen für die Pflege zu Hause, die verbessert werden müssen. Und das setzt ein qualifiziertes Netz von Betreuern, also auch von Ärzten und von Pflegediensten voraus. Die Pflegekraft ist zwar ein wichtiger, aber nur ein Baustein in der Betreuungskette.

Frage: Wann lernen wir zu begreifen, dass Versäumnisse der letzten Jahre (Stichwort Fachkräftemangel) nicht immer dadurch zu lösen sind, dass wir gezielte Abwerbeaktionen starten?

Lesen Sie dazu auch: Bessere Heimversorgung - mehr Geld für Ärzte?

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken