Gynäkologen in Rheinland-Pfalz sind erbost über RLV von 10,90 Euro

Der Berufsverband der Frauenärzte überlegt, seinen Mitgliedern zu empfehlen, Patientinnen früh in Kliniken einzuweisen.

Christiane BadenbergVon Christiane Badenberg Veröffentlicht:

MAINZ. Die rheinland-pfälzischen Gynäkologen sehen durch die Entwicklung des Regelleistungsvolumens für ihre Fachgruppe die Existenz gefährdet und wollen ihre Patientinnen deshalb verstärkt zur Behandlung ins Krankenhaus einweisen. Sie haben sich wegen ihrer bedrohlichen Situation unter anderem mit einer Resolution an KBV-Chef Dr. Andreas Köhler und den Vorstand der KV Rheinland-Pfalz gewandt.

Das RLV für die Gynäkologen beträgt im vierten Quartal dieses Jahres nur noch 10,90 Euro. Das ist nach Angaben des Landesberufsverbandes der Frauenärzte das niedrigste RLV im gesamten Bundesgebiet. Damit werde noch nicht einmal die gynäkologische Grundpauschale abgedeckt. Viele Erkrankungen wie zum Beispiel Endometriose, Inkontinenz, Adnexitis oder Sterilität könnten deshalb, wie die Tumornachsorge, nicht mehr ambulant erbracht werden. Der Landesberufsverband der Frauenärzte werde deshalb seinen Mitgliedern zur Wahrung der Patientensicherheit eine frühzeitige stationäre Einweisung zur Abklärung oder Behandlung empfehlen, heißt es in einem Schreiben an den KV-Vorstand.

In einer einstimmig verabschiedeten Resolution, die an KBV-Chef Köhler übersandt wurde, fordern die Teilnehmer des 16. rheinland-pfälzischen Gynäkologentages eine Änderung des Vergütungssystems und die Einführung eines bundeseinheitlichen RLV im nächsten Jahr. Außerdem wollen sie erreichen, dass wie bei den Hausärzten qualifizierte Einzelleistungen separat vergütet werden. Besonders aufwendige Untersuchungs- und Behandlungsmethoden könnten nicht für 10,90 Euro erbracht werden. Dazu zählen die Gynäkologen unter anderem den Vaginalschall, die Mamma-Sonografie oder die onkologische Nachsorge.

Lesen Sie dazu auch: Gynäkologen protestieren in Berlin gegen RLV von elf Euro

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

© Pixelrohkost / stock.adobe.com

Arztinformation – Hilfe für Patientinnen in den Wechseljahren

Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Procter & Gamble Health Germany GmbH, Schwalbach am Taunus
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Berufsbedingte Schäden

Wenn Musikmachen Muskeln, Sehnen und Gelenke krank macht

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!

Checkliste Symbolbild

© Dilok / stock.adobe.com

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau