Hebammen

Haftpflicht könnte sich erneut verteuern

Hebammen müssen wohl auch 2014 und 2015 wieder deutlich mehr für ihre Berufshaftpflicht auf den Tisch legen. Davon geht der Deutsche Hebammenverband aus. Bereits im Mai 2012 hatten Hebammen gegen steigende Prämien protestiert.

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Hebammen müssen für ihre Haftpflichtversicherung immer mehr bezahlen: Das wird auch für die beiden kommenden Jahre gelten, wie der Deutsche Hebammenverband (DHV) am Montag mitteilte.

Dem DHV zufolge könnten die Prämien ab Juli 2014 um mehr als 20 Prozent steigen und auch 2015 erneut in gleicher Höhe. Das habe der Versicherungsmakler Securon dem Verband mitgeteilt, hieß es.

Bereits im vergangenen Jahr hatten viele Hebammen über die hohen Prämien geklagt. Dem DHV zufolge ist Securon derzeit das einzige Versicherungskonsortium, das noch eine Gruppenhaftpflichtversicherung anbietet.

Der Verband geht davon aus, dass in der Geburtshilfe tätige, freiberufliche Hebammen nächstes Jahr über 5000 Euro jährlich für die Haftpflicht bezahlen müssen. Gründe dafür seien steigende Regressforderungen von Sozialversicherungsträgern und eine höhere Klagebereitschaft der Eltern.

"Schon jetzt finden viele Frauen nur schwer eine Hebamme für die Geburt oder das Wochenbett. Diese Situation wird sich mit der Haftpflichterhöhung im nächsten Jahr verschärfen", wird DHV-Präsidentin Martina Klenk in der Mitteilung zitiert.

Verband will staatlich finanzierten Haftungsfonds

Der DHV fordert "dringend gesetzgeberische Lösungen". Der Verband schlägt einen staatlich finanzierten Haftungsfonds vor, der Kosten oberhalb einer bestimmten Haftungsobergrenze trägt. Zudem sollten Regressforderungen der Sozialversicherungsträger gedeckelt werden, so der DHV.

Im Juli hatten sich die Berufsverbände der Hebammen und der GKV-Spitzenverband darauf geeinigt, dass freiberufliche Hebammen einen Ausgleich für die gestiegenen Prämien der Berufshaftpflichtversicherungen erhalten. Zusätzlich forderten Hebammenverbände, die Vergütung vor allem für die Versorgung am Wochenbett anzuheben.

Eine Arbeitsgruppe im Bundesgesundheitsministerium arbeitet noch an Vorschlägen, um die steigenden Haftpflichtprämien bei Hebammen in den Griff zu bekommen. Ergebnisse sollten im Herbst dieses Jahres vorliegen, hieß es im Juli. (jvb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sparanstrengungen in der GKV

MEZIS: Politik muss Pharmaunternehmen mehr in die Pflicht nehmen

Statistisches Bundesamt

Gender Pay Gap bleibt konstant

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

© Pixelrohkost / stock.adobe.com

Arztinformation – Hilfe für Patientinnen in den Wechseljahren

Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Procter & Gamble Health Germany GmbH, Schwalbach am Taunus
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an