Haiti: Liegen Cholera-Kranke bald im Freien?

200 000 Menschen könnten in Haiti an der Cholera erkranken. Das sagen neue Schätzungen der Vereinten Nationen.

Veröffentlicht:
Eine Frau und ein Kind, beide mit Cholera-Symptomen, werden vor einer Klinik im Armenviertel Cité Soleil in Port-au-Prince versorgt.

Eine Frau und ein Kind, beide mit Cholera-Symptomen, werden vor einer Klinik im Armenviertel Cité Soleil in Port-au-Prince versorgt.

© dpa

PORT-AU-PRINCE (eb). Die Zahl der Cholera-Fälle in Haiti ist in den vergangenen Tagen drastisch gestiegen, auch in der Hauptstadt Port-au-Prince. Daher wollen Teams von "Ärzte ohne Grenzen/Médecins sans Frontières" (MSF) in der Hauptstadt die medizinischen Kapazitäten zum Ende der Woche auf 1000 Betten aufstocken.

Im Moment habe MSF 400 Betten für die Stabilisierung und Rehabilitation der Patienten bereitgestellt. "Wir sehen sieben Mal so viele Fälle wie drei Tage zuvor", sagte Stefano Zannini, Landeskoordinator MSF, nach einem Bericht des Schweizer Fernsehens. Die Patienten kämen von überall, aus Armenvierteln und wohlhabenderen Gegenden.

Der Platzmangel sei allgegenwärtig. Wenn die Zahl der Kranken weiter in dieser Geschwindigkeit steige, seien drastische Maßnahmen nötig. "Wir müssten öffentliche Plätze und sogar Straßen nutzen", befürchtet Zannini.

Derzeit arbeiten mehr als 100 internationale und mehr als 400 haitianische Mitarbeiter in Cholera-Behandlungszentren. "Aber das reicht nicht aus", so der MSF-Koordinator. Auch die deutsche Welthungerhilfe bezeichnete die Lage als dramatisch, und kündigte an, ihre Hilfe gegen die Cholera in ländlichen Gebieten auszuweiten.

Das Hilfswerk Plan International etwa setzt auf Prävention und Aufklärung, vor allem zu lebensrettenden Maßnahmen bei Kindern. "Kinder können schnell mit Cholera infizieren", so die Begründung.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EU-Pharma Agenda – Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Impulse für die Arzneimittelversorgung aus Patientenperspektive

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

Daten aus Europa

Brustkrebs bei jungen Frauen wächst aggressiver

Kriminalität

Lebenslange Haft in Folterprozess gegen syrischen Arzt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Lesetipps
Junger Mann mit Schmerzen im unteren Rückenbereich.

© anut21ng Stock / stock.adobe.com

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lungenkrebs so früh wie möglich erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen helfen soll das neue Früherkennungsprogramm, das der G-BA beschlossen hat.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung