Hoppe beklagt Personalnöte in Klinken

Veröffentlicht:

BERLIN (dpa). Kurz vor Beginn des Deutschen Ärztetages in Dresden ist die Personalsituation im Gesundheitswesen in den Blickpunkt gerückt. Ärztepräsident Professor Jörg-Dietrich Hoppe beklagt, dass immer häufiger unterqualifiziertes Personal in den Krankenhäusern eingesetzt wird. "Es gibt Ärzte und Pfleger, die keine ausreichenden Deutschkenntnisse haben", kritisierte Hoppe in der "Frankfurter Rundschau". Verantwortlich sei eine Unterfinanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung: "Schon jetzt haben wir eine ärztliche Unterversorgung und einen Notstand in der Pflege."

Die gesetzlichen Kassen wiesen den Vorwurf umgehend zurück: "Die Kliniken erhalten in diesem Jahr so viel Geld wie noch nie von den Beitragszahlern", erklärte Florian Lanz, Sprecher des GKV-Spitzenverbandes am Samstag. Jeder dritte Euro der Krankenkassenbeiträge werde dafür ausgegeben. "Gleichzeitig steht jedes fünfte Krankenhausbett leer. Und trotzdem hört man nur Klagen, dass das Geld angeblich nicht reicht. Antworten auf die Fragen, wie die Überkapazitäten abgebaut und die Krankenhausstrukturen endlich modernisiert werden können, erwartet man leider vergeblich." 

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) will die bislang strikte Trennung zwischen Klinik und Praxis aufheben. Ein solches Sektorendenken könne sich die Gesellschaft nicht mehr leisten, sagte KBV-Vorstandschef Andreas Köhler der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag). Die Trennung in einen ambulanten und einen stationären Bereich führt zu hohen Kosten für die Krankenversicherungen und zu Doppeluntersuchungen der Patienten. Dennoch hatte die Ärzteschaft bislang an der Trennung festgehalten. Köhler zu seinem Sinneswandel: "Ich würde nicht von einer Revolution sprechen, aber eine deutliche Positionsverschiebung ist das schon."

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mehr Pflanzen, weniger Fleisch

Pro & Contra: Was die Ernährungsempfehlungen der DGE bedeuten

Stoffwechselerkrankungen

Was Diabetes mit der Schilddrüse zu tun hat

Lesetipps
Einer Person wird Blut abgenommen.

© luaeva / stock.adobe.com

Hohe Sterblichkeit

Diese vier Killer bei Thrombozytopenie nicht übersehen!

Herzinfarkte treffen nicht nur Männer, auch junge Frauen können betroffen sein. Geschlechtersensible beziehungsweise geschlechterspezifische Medizin will Bewusstsein für Geschlechterunterschiede bei Erkrankungen schaffen.

© eternalcreative / Getty Images / iStock

Interview

Gender-Gesundheit: Das Y-Chromosom birgt Risiken

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung