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Immer mehr Bundesbürger nutzen KI-Chatbots für Gesundheitsrecherche

Laut einer Analyse der Bertelsmann Stiftung gewinnen Online-Quellen für die Suche nach Gesundheitsinfos immer stärkeren Einfluss. Eine Anwendung macht ärztlichem Rat zunehmend Konkurrenz.

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Hallo Chatbot, was habe ich für ein Gesundheitsproblem: Immer mehr Menschen gehen dergestalt vor – begleitet von Zweifeln, ob die Aussagen stimmen.

Hallo Chatbot, was habe ich für ein Gesundheitsproblem: Immer mehr Menschen gehen dergestalt vor – begleitet von Zweifeln, ob die Aussagen stimmen.

© Hannes P Albert/dpa

Berlin/Gütersloh. Doktor Web statt Arztpraxis oder Apotheke: Die Bedeutung von Online-Quellen für die Suche nach Gesundheitsinformationen nimmt stetig zu.

Laut einer aktuellen Analyse der Bertelsmann Stiftung, für die das Meinungsforschungsunternehmen forsa 2000 Bundesbürger online befragte, geben 87 Prozent der Teilnehmer an, dass sie online nach Informationen zu gesundheitlichen oder medizinischen Themen suchen.

Frauen tun das etwas öfter als Männer (91 zu 83 Prozent), Personen mit hohem Bildungsgrad häufiger als diejenigen mit niedrigem Bildungsgrad (95 zu 77 Prozent). Bei den genutzten Quellen sind Suchmaschinen am beliebtesten.

KI-Chatbots auf dem Vormarsch

Von denjenigen, denen Suchmaschinen bekannt sind, nutzen 87 Prozent sie häufig oder zumindest gelegentlich zur Informationssuche im Gesundheitskontext.

Auch Gesundheitsportale weisen laut der Studie eine hohe Nutzugsrate auf: 54 Prozent derjenigen, die sie kennen, verwenden sie häufig oder gelegentlich. Bei KI-Chatbots sind es 40 Prozent, bei Messengerdiensten 36 Prozent, bei Social-Media-Plattformen 29 Prozent. Laut Bertelsmann Stiftung ist die Nutzung dieser Kanäle zuletzt stark angestiegen.

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KI-Chatbots sind Anwendungen, die künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und natürliche Sprachverarbeitung nutzen, um menschenähnliche Gespräche mit ihren Nutzern zu führen und auf deren Anliegen zu reagieren.

Zweifel an der Qualität

Aus der Studie geht aber auch hervor: Viele Menschen haben Zweifel, ob digitale Angebote bei der Beantwortung gesundheitlicher und medizinischer Fragen vertrauenswürdig genug sind.

So geben 59 Prozent der Befragten an, dass sie sich bei der Suche nach gesundheitsbezogenen Inhalten auf Social-Media-Plattformen häufig oder gelegentlich falsch informiert gefühlt haben. Bei denen, die Suchmaschinen benutzten, sind es 47 Prozent, bei KI-Chatbots 41 Prozent.

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Hingegen fühlten sich nur 26 Prozent derjenigen, die bei Gesundheitsportalen nach Informationen gesucht haben, häufig oder gelegentlich falsch informiert.

Daniela Schwarzer, Vorständin der Bertelsmann Stiftung, betont in diesem Zusammenhang, es sei daher wichtig, seriöse Quellen für Gesundheitsinformationen im Internet zu schaffen, diese weiterzuentwickeln und transparent zu kennzeichnen. (hom)

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